Quelle: Bloody Disgusting
Filme, die den Zuschauern suggerieren, sie würden reale Videoaufnahmen sehen, gab es schon lange vor Blair Witch Project, doch das bahnbrechende virale Marketing des Films und der daraus resultierende massive Kassenerfolg popularisierten "Found Footage" als insbesondere (aber nicht nur) im Horrorgenre beliebtes Stilmittel. Es ist nicht schwer, nachzuvollziehen, weshalb viele Filmemacher auf das "Found Footage" -Element als beliebtes Stilmittel zurückgegriffen haben: Diese Filme sind günstig zu produzieren und die kommerzielle Erfolgsmesslatte liegt niedrig. "Found Footage"-Genrehits wie Cloverfield, [REC], Paranormal Activity, Grave Encounters und viele weitere folgten in den 2000ern und 2010ern, doch die Beliebtheit des Stilmittels hatte eine kurze Halbwertszeit. Mehr als 20 Jahre nach Blair Witch Project wirkt "Found Footage" abgedroschen und ausgelutscht. Nur die wenigsten Mainstream-Filme werden noch auf diese Weise produziert.
Es stimmt auch, dass die meisten "Found Footage"-Horrorfilme durch die Wackelkamera und die Unglaubwürdigkeit, dass man die Kamera auch in brenzligsten Situationen immer draufhält, eher Kopfschmerzen -schütteln als Gänsehaut induzieren. Doch gelegentlich gibt es im Low-Budget-Indie-Bereich noch Filme, die dem Ganzen eine neue Facette abgewinnen. Regisseur Scott Slone hat mit den Dreharbeiten zu Malibu Horror Story bereits Ende der 2000er begonnen. Inspiriert von Cloverfield und Paranormal Activity, plante er ursprünglich einen ganz klassischen "Found Footage"-Horrorfilm über vier beliebte Highschool-Schüler, die bei einem Camping-Ausflug nach Schulabschluss in einer Höhle im kalifornischen Malibu spurlos verschwinden.
Doch während der langwierigen Produktion des Films merkte er, dass das Interesse an "Found Footage"-Horror rapide abgenommen hat und mit ihm auch die Bereitschaft der Geldgeber den Film zu finanzieren. Also veränderte Slone seinen Film und ergänzte die "Found Footage"-Elemente mit einer zusätzlichen True-Crime- bzw. Geisterjäger-Story von YouTubern, die das Mysterium um die spurlos verschwundenen Schüler ein Jahrzehnt später untersuchen und feststellen, dass die besagte Höhle eine alte Grabstätte amerikanischer Ureinwohner ist, die von Weißen massakriert wurden und deren Geister nach Rache dürsten.
Insgesamt drehte Slone seinen Film mit mehr als 30 verschiedenen Kameras über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren. Erst 2021 feierte Malibu Horror Story seine Weltpremiere und wurde seitdem auf zahlreichen Genrefilm-Festivals auf der ganzen Welt gezeigt. Am 20. Oktober erhält er schließlich seinen regulären Kinostart in den USA und zu diesem Anlass gibt es den offiziellen Trailer, den Ihr unten sehen könnt:
Obwohl der Titel Malibu Horror Story schrecklich einfallslos ist, loben bisherige Kritiken die interessanten Ansätze des Films, der einerseits eine Zeitkapsel der "Found Footage"-Ära ist, andererseits aber durch seine True-Crime- und "Ghost Hunters"-Rahmenhandlung mehr Abwechslung bietet. Wann und wo der Streifen hierzulande zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Wir haben für Euch noch drei verschiedene Postermotive zum Film: