Annabelle Wallis in Malignant © 2021 Warner Bros. Pictures
Quelle: Screenrant
Horrorfans haben Filmemachern wie Sam Raimi, George A. Romero, John Carpenter und Wes Craven viel zu verdanken. Ein Platz in der Filmgeschichte ist ihnen sicher. Ich bin zuversichtlich, dass der Australier James Wan sich neben ihnen einreihen wird, denn keiner hat das Genre in den letzten 20 Jahren so sehr beeinflusst und wieder in den Mainstream gerückt wie er. Der Regisseur von Saw, Conjuring, Insidious und Dead Silence hat ein sehr gutes Gespür davor, was bei Kinogängern für Gänsehaut sorgt und die Haare sträuben lässt. Die ersten drei Filme zogen bis dato 13 Fortsetzungen nach sich, Conjuring wurde sogar zum Grundstein für ein ganzes Horroruniversum, zu dem bereits drei Annabelle-Filme, The Nun und Lloronas Fluch gehören.
Saw popularisierte den Folterhorror, bewegte sich aber auch selbst im Fahrwasser von Filmen wie Sieben und Der Knochenjäger. Conjuring und Insidious sorgten für atmosphärischen Grusel mit gut eingesetzten Jump Scares, waren aber auch recht traditionell. Vielleicht erklärt es auch, weshalb diese Filme an den Kinokassen deutlich erfolgreicher waren als Wans neuster Ausflug ins Horrorgenre mit dem zum Teil herrlich absurden und originellen Malignant, der dieses Jahr weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit in den Kinos lief. Was zunächst als eine potenzielle Geister- oder Dämonengeschichte anfängt, wird nach einem wahrlich abstrusen Twist im letzten Drittel zu einem schrägen Mix aus Giallo und Body Horror mit einem Schuss Horror-John-Wick (man denke an das Gemetzel in der Polizeistation). Dadurch setzt sich Malignant vom Großteil der Horrorkonkurrenz ab. Man kann die Wendung, die der Film nimmt, lieben oder hassen, aber er bleibt definitiv in Erinnerung, genau wie sein Antagonist Gabriel.
Auch wenn Gabriel am Ende besiegt zu sein scheint, wird in der finalen Szene in klassischer Horror-Manier angedeutet, dass das Unwesen nicht endgültig gebannt sei. Nun war der Film aber im Gegensatz zu Wans drei großen Horror-Franchises kein Kassenhit, was aber durch seine Parallelveröffentlichung bei HBO Max möglicherweise abgemildert wurde. Hauptdarstellerin Annabelle Wallis wurde jedenfalls in einem Interview gefragt, ob über ein Sequel geredet wurde und sie enthüllte, dass aktive Diskussionen über Malignant 2 laufen: (aus dem Englischen)
Haben wir. Viele Ideen schwirren herum. Wir waren sehr, sehr von den Reaktionen geschmeichelt und auch überrascht. Also ja, es werden viele Gespräche darüber geführt.
Das bedeutet natürlich nicht konkret, dass ein weiterer Film kommen wird, gibt jedoch Hoffnung auf Gabriels Rückkehr. Ich bin ein wenig zwiegespalten, denn einerseits hat Malignant viel Spaß gemacht, dass ich mich auf weitere verrückte Einfälle freuen würde, andererseits sind die Franchises von Wans Horrorhits tendenziell im Laufe der Zeit schlechter geworden und haben das verloren, was die Originalfilme noch ausgemacht hat.
Würdet Ihr Euch über Malignant 2 freuen?