Quellen: The Hollywood Reporter, The Wrap
Andrés Muschiettis Regiedebüt Mama, der auf seinem gleichnamigen Kurzfilm aus dem Jahre 2008 beruhte, wird fortgesetzt. Eine große Überraschung ist das nicht, denn neben Conjuring, Annabelle und Insidious 2 war Mama einer der größten Genrehits der letzten Jahre. Bei einem Budget von nur $15 Mio spielte der Streifen weltweit fast $150 Mio ein. Bereits nachdem der Film an seinem Startwochenende in den USA mehr als $28 Mio eingenommen hatte, gab Universal Pläne für ein Franchise bekannt, das aber erst jetzt wieder ins Rollen kommt.
Wie es aussieht, wird Mama 2 mit dem ersten Teil nicht mehr viel gemeinsam haben, denn weder Muschietti noch Hauptdarstellerin Jessica Chastain werden für die Fortsetzung zurückkehren. Ob Guillermo del Toro den zweiten Film wieder produzieren wird, ist noch nicht bekannt. Auf jeden Fall hat man seinen unverwechselbaren Touch bei Mama gespürt. Dass Chastain nicht mehr dabei ist, ist nicht verwunderlich, schließlich verfolgt die mittlerweile zweifach oscarnominierte Schauspielerin mittlerweile hauptsächlich anspruchsvollere Filmprojekte und hat mit Mama ihr "Horror-Soll" erfüllt (wie das offenbar jede frisch erfolgreiche Schauspielerin in Hollywood tun muss).
Ob es überhaupt um den selben Geist in der Fortsetzung gehen wird, ist ebenfalls unbekannt. Immerhin war die Geschichte im ersten Film in sich abgeschlossen. Neue Regisseure hat das Sequel aber schon gefunden. Kevin Kölsch und Dennis Widmyer, das Duo hinter dem Horrorfilm Starry Eyes, wird sich der Fortsetzung annehmen. Leider habe ich Starry Eyes immer noch nicht gesehen, aber er steht schon länger auf meiner Netflix-Liste. Die Regiewahl ist auf jeden Fall interessant, denn Starry Eyes hat die Horrorcommunity durch seine langsame, kunstvolle Herangehensweise, die mehr an David Cronenberg und David Lynch erinnert, als an die Popcorn-Horrorfilme von heute, gespalten. Vielleicht schaffen sie es auch, dass Mama 2 mehr als nur ein schnell heruntergekurbeltes 08/15-Horror-Sequel wird. Aber mit einem Regisseur, der den Nachnamen "Kölsch" trägt, kann man eigentlich nicht falsch liegen, oder?
Die Messlatte für die Fortsetzung liegt nicht unüberwindbar hoch. Mama hatte durchaus seine Spannungs- und Schreckmomente und Muschietti hatte einige wirklich gute Einfälle als Regisseur. Aber der Film ruinierte auch gelegentlich die aufgebaute Atmosphäre durch übermäßigen Einsatz von Computereffekten bei der Darstellung des titelgebenden Geists.