Meryl Streep in Mamma Mia! Here We Go Again © 2018 Universal Pictures
Quelle: Deadline
Die Erfolgsgeschichte der britischen Theaterproduzentin Judy Craymer liest sich wie ein Märchen. In den 90ern hatte sie die Idee für ein Musical über eine junge Frau, die versucht herauszufinden, wer ihr richtiger Vater ist und daraufhin drei potenzielle Kandidaten, mit denen ihre Mutter mal romantisch liiert war, zu ihrer Hochzeit einlädt. Der Aufhänger: Das Musical soll komplett aus Songhits der schwedischen Popgruppe ABBA bestehen, einer der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte.
Craymer hatte eine Vorgeschichte mit den ABBA-Sängern Benny Andersson and Björn Ulvaeus, als sie als Tim Rices Produktionsassistentin in den Achtzigern an deren Musical "Chess" gearbeitet hat. Zehn Jahre lang hat sie auf Andersson und Ulvaeus eingeredet, um sie von ihrer Idee zu überzeugen, bis sie ihr die Rechte an ihren Songs gaben. Craymer setzte alles auf eine Karte, investierte ihr gesamtes Geld in die Produktion des Musicals, sodass sie nicht einmal Geld hatte, um ihr Auto in die Werkstatt zu bringen. Als "Mamma Mia!" dann 1999 im West End uraufgeführt wurde, wurde das Musical auf Anhieb zum Riesenerfolg. Mehr als 65 Millionen Menschen haben sich Donnas und Sophies Geschichte bis heute in Theatern auf der ganzen Welt angeschaut, rund 4 Milliarden US-Dollar spülte "Mamma Mia!" in die Theaterkassen.
Die Filmadaption von "Mamma Mia!" kam 2008 am selben Wochenende in US-Kinos wie The Dark Knight. Von Christopher Nolans Riesen-Blockbuster ließ sich das Musical mit Meryl Streep, Pierce Brosnan und Colin Firth nicht beeindrucken. Als Kontrastprogramm funktionierte das Rezept aus Strand, Sonne, guter Laune, Starpower und Ohrwurm-Songs bestens und spielte weltweit mehr als $610 Mio ein. Bis heute ist es das umsatzstärkste Film-Musical aller Zeiten, das nicht aus dem Hause Disney stammt. In Großbritannien wurde Mamma Mia! sogar zur bestverkauften DVD aller Zeiten.
Zehn Jahre später folgte die Fortsetzung Mamma Mia! Here We Go Again, in der Meryl Streep nur noch einen Gastauftritt in einer Fantasiesequenz absolviert hat, denn ihr Charakter Donna ist in der Zwischenzeit verstorben. Dafür spielte Lily James (Baby Driver) die junge Version der Figur und war für mich das Highlight des zweiten Films. Mamma Mia! Here We Go Again wurde zum erfolgreichsten Musical-Sequel überhaupt und nahm mehr als $400 Mio ein.
Craymer produzierte beide Filme und mit einem Gesamteinspiel von mehr als einer Milliarde kann sie ganz sicher nicht darüber klagen, wie der Übergang ihrer Geschichte von den Thaterbühnen auf die Kinoleinwände gelungen ist. Noch ist die Geschichte nun auserzählt? Nicht wenn es nach ihr geht. Bereits letztes Jahr verriet Here-We-Go-Again-Regisseur Ol Parker dass Craymer konkrete Pläne für einen dritten Film schmiede. Das hat sie nun selbst bestätigt und angekündigt, dass sie Meryl Streep für Mamma Mia! 3 gerne zurückbringen würde: (aus dem Englischen)
Ich will nicht zu dick auftragen, aber ich weiß, dass es eine Trilogie ist. Es gibt eine Geschichte zu erzählen und ich denke, dass Meryl zurückkehren sollte. Und wenn das Drehbuch stimmt, wird sie es, denke ich, denn sie liebte es wirklich, Donna zu spielen.
Wie Streep als Donna zurückkehren würde, obwohl die Figur tot ist, hat Craymer nicht verraten. Ein Sequel mit Streep als ABBA-trällerndes Zombie würde ich mir aber definitiv anschauen. "Mamma Mia! I will eat your brain! My, my, how can I resist it?"