Bevor sie letztes Jahr als Barbie die Welt erobert und mit dem phänomenalen Erfolg ihr nach den Kassenflops Amsterdam und Babylon angeschlagenes Star-Image rehabilitiert hat, war Harley Quinn die bekannteste Rolle der Australierin Margot Robbie. Erstmals verkörpert hat sie Jokers leicht durchgeknallte Geliebte 2017 in Suicide Squad und war einer der wenigen Lichtblicke im ansonsten katastrophalen Film. Weniger freizügig und deutlich feministischer kehrte sie 2020 in Birds of Prey als Harley zurück und verbündete sich darin mit weiteren starken (Anti)Heldinnen. Ihren vorerst letzten Auftritt als Harley absolvierte sie 2021 in James Gunns deutlich besseren, aber an den Kinokassen böse gefloppten The Suicide Squad.
Ob es ein Wiedersehen mit Robbies Harley Quinn geben wird, ist unklar. James Gunn rebootet das DCU, hat aber bereits angekündigt, mehrere Schauspieler aus dem bisherigen DC-Filmuniversum in ihren bisherigen Rollen zurückzubringen, darunter Viola Davis als Amanda Waller (die sogar eine eigene Serie bekommen wird), Xolo Maridueña als Blue Beetle, John Cena als Peacemaker und Freddie Stroma als Vigilante. Robbies Rückkehr hat er nicht offiziell bestätigt, beteuerte aber mehrfach, dass er sie gerne wieder in der Rolle sehen würde.
Dafür wird Robbie demnächst möglicherweise eine ganz andere Comicheldin für Warner Bros. verkörpern, die nicht den Seiten der DC Comics entstammt. Robbie ist in Verhandlungen für die Hauptrolle der Comicverfilmung Avengelyne.
Avengelyne, eine Schöpfung des Deadpool-Erfinders Rob Liefeld, ist ein gefallener Engel, der einst die gefürchtetste Kriegerin in Gottes Armee war. Sie ist sogar im Alleingang ins Pandemonium eingebrochen, die äußerste Festung der Hölle, um den Teufel höchstpersönlich zu konfrontieren. Doch sie wurde überlistet und hereingelegt, indem sie dazu gebracht wurde, Gottes Liebe für die Menschen zu hinterfragen. Gott verbannte sie von Himmel und sie verlor alle ihre Engelskräfte, abgesehen von ihrer großen Körperkraft und ihrem Blut, das, wenn man es aus ihrem Körper extrahiert, als Waffe oder als Wunder eingesetzt werden kann, wenn es mit Bibelzitaten verstärkt wird. Mit ihren verbleibenden Kräften bekämpft Avengelyne Monster und Dämonen auf der Erde und könnte die letzte Hoffnung der Menschheit im Angesicht des drohenden Armageddons sein.
Robbie wird Avengelyne produzieren. Ob sie die Rolle vor der Kamera letztlich übernehmen wird, hängt von ihrer Zufriedenheit mit dem Drehbuch ab. Da dieses jedoch vom oscarnominierten Autor Tony McNamara (Poor Things, Cruella) geschrieben wird, stehen die Chancen sehr gut. Regie übernimmt Olivia Wilde, die vor fünf oder zehn Jahren vermutlich selbst die perfekte Besetzung für Avengelyne gewesen wäre. Mit ihrem Regiedebüt Booksmart erntete Wilde viel Lob, ihre zweite Regiearbeit Don’t Worry Darling polarisierte jedoch die Zuschauer und sorgte eher mit Skandalen hinter den Kulissen für Schlagzeilen.
Nichtsdestotrotz bleibt Warner Bros. auch nach Don’t Worry Darling mit Wilde im Geschäft und hat bereits eine siebenstellige Summe für die Filmrechte an Avengelyne hingeblättert. Avengelyne wird Wildes dritter Film als Regisseurin und hat allein schon dank Robbie in der Hauptrolle deutlich bessere kommerzielle Aussichten als ihre ersten beiden Filme. Zu den Produzenten des Films zählt auch Simon Kinberg, der unter 20th Century Fox am X-Men-Franchise gearbeitet hat.
Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt. Wie sieht es mit Euch aus?
Quelle: Deadline
