Quelle: Variety
Robert Stevensons märchenhaftes Musical Mary Poppins aus dem Jahre 1964 war ein Erfolg auf ganzer Linie für Walt Disney. Der Film begeisterte weltweit Millionen (und tut es bis heute immer noch), die Songs der Sherman Brothers sind Klassiker und bei den Oscars wurde Mary Poppins für 13 Auszeichnungen nominiert und gewann fünf, eine davon für Julie Andrews' umwerfende Performance. Nur eine Person war besonders unzufrieden mit dem Film – die Erfinderin der Figur P. L. Travers, die sogar in ihrem Testament festgelegt hat, dass fortan alle Mary-Poppins-Produktionen nur von englischen Autoren stammen müssen und dass niemand an ihnen beteiligt sein darf, der mit dem ersten Film zu tun hatte. Die komplexe Beziehung zwischen Travers und Walt Disney wurde im Tom Hanks/Emma Thompson-Film Saving Mr. Banks im Kino thematisiert, auch wenn einiges darin beschönigt wurde (kein Wunder, Disney produzierte schließlich den Film!). Doch das Interesse an Mary Poppins bleibt auch mehr als 50 Jahre nach dem Originalfilm ungebrochen und Disney hat nun überraschend eine Fortsetzung zum Filmklassiker angekündigt.
Als Regisseur wurde as Sequel wurde Rob Marshall verpflichtet, der mit Into the Woods Disney erst kürzlich einen Kinohit beschert hat und dessen Musical Chicago, der 2003 als "Bester Film" bei den Oscars ausgezeichnet wurde, erheblich zum Revival von Musicals im heutigen Kino vor 13 Jahren beigetragen hat.
Mary Poppins 2 – oder wie auch immer der Film letztendlich heißen wird – soll 20 Jahre nach den Ereignissen des ersten Films spielen, der wiederum in England vor dem Ersten Weltkrieg angesiedelt war. Es soll um weitere Abenteuer des magischen Kindermädchens mit der Banks-Familie gehen. Die Grundlage für das Sequel bilden wieder einmal die "Mary Poppins"-Bücher von Travers. Ob sich Disney aber an ihre strengen Vorgaben aus dem Testament halten wird?
Die Beteiligung von Rob Marshall lässt jedenfalls auf einen opulent aussehenden Film hoffen. Die wichtigste Frage ist aber natürlich, wer Mary Poppins spielen darf. Julie Andrews ist nun doch schon ein wenig in die Jahre gekommen. Hat Anne Hathaway vielleicht Zeit in ihrem Terminkalender?