Quelle: Walt Disney Pictures
In Hollywood ist nichts vor dem Fortsetzungswahn sicher, auch nicht Filme, die über 50 Jahre auf dem Buckel haben und zu den großen Klassikern der Filmgeschichte gehören.
Vergangene Woche haben in den Shepperton Studios nahe London die Dreharbeiten zu Mary Poppins Returns begonnen, dem Sequel zu Robert Stevensons fünffach oscarprämiertem Disney-Musical Mary Poppins aus dem Jahr 1964. Darin schlüpft die reizende Emily Blunt in die Rolle der zauberhaften Nanny, die Julie Andrews einen Oscar einbrachte. Vielleicht wird Blunt für den Part zumindest endlich ihre lange überfällige erste Oscarnominierung erhalten. Man kann sich über die Notwendigkeit eines Nachfolgers zu Mary Poppins streiten, doch Emily Blunt ist eine fantastische Wahl für die Rolle. Ihre Gesangsqualitäten stellte sie bereits in Rob Marshalls Märchen-Musical Into the Woods unter Beweis. Sie gehörte zu den Highlights des Films und erhielt für ihre Performance eine Golden-Globe-Nominierung. Und überhaupt – wann ist Emily Blunt nicht gut gewesen?
Rob Marshall führt auch bei Mary Poppins Returns Regie und inszeniert damit nach Chicago, Nine und Into the Woods bereits das vierte Musical seiner Karriere.
Emily Blunt bekommt im Film tatkräftige Gesangsunterstützung vom Musik-Genie und Emmy-/Grammy-/Tony-/Pulitzer-Preisträger Lin-Manuel Miranda, dessen Song "How Far I’ll Go" aus Disneys Vaiana aktuell für den Oscar nominiert ist. Er wird einen optimistischen Laternenanzünder spielen, also in etwa das Äquivalent zu Dick Van Dykes Schornsteinfeger Bert aus dem Originalfilm. Der 91-jährige Van Dyke kehrt ebenfalls zurück, diesmal als Mr. Dawes Jr., Vorsitzender der Fidelity Fiduciary Bank, in der George Banks im ersten Film angestellt war. Ergänzt wird der Cast durch die Oscarpreisträger Colin Firth und Meryl Streep, die übrigens schon in Mamma Mia! gemeinsam vor der Kamera trällerten. Während Firth den neuen Bankleiter, William Weatherall Wilkins, spielt, schlüpft Streep in die Rolle von Mary Poppins' exzentrischer Cousine Topsy. Ben Whishaw (Spectre) und Emily Mortimer (Hugo Cabret) spielen die mittlerweile erwachsenen Banks-Kinder Michael und Jane, Harry-Potter-Star Julie Walters wurde als Michaels Haushälterin Ellen besetzt.
Während der erste Film seine Handlung ins Jahr 1910 verlegte, wird Mary Poppins Returns, wie schon P.L. Travers' erstes Buch, in London der Depression-Ära in den dreißiger Jahren spielen. Die Geschichte setzt an, nachdem Michael Banks einen großen persönlichen Verlust erlitten hat. Die geheimnisvolle Nanny Mary Poppins tritt daraufhin wieder in sein Leben und hilft, gemeinsam mit dem Laternenanzünder Jack (Miranda), seiner Familie dabei, die Freude am Leben wieder zu entdecken. Die drei neuen Banks-Kinder werden von Pixie Davies, Nathanael Saleh und Joel Dawson gespielt.
Mary Poppins Returns fliegt am 20.12.2018 in unsere Kinos und wird hoffentlich dem Zauber des Originalfilms gerecht. Eine etwas kürzere Laufzeit als beim Originalfilm würde ich jedoch sehr begrüßen.