Quelle: Warner Bros. Pictures
"Es wird ein gutes Jahr. Matrix 2 und 3 kommen ins Kino." Diesen Satz habe ich Anfang 2003 als 16-Jähriger zu einem meiner Schulfreunde gesagt. Tatsächlich habe ich mich in meinen mehr als 20 Jahren als leidenschaftlicher Kinogänger nur auf wenige Filme so sehr im Vorfeld gefreut wie auf Matrix Reloaded. Damit war ich nicht allein. Der Hype war enorm. Der erste Matrix kam für viele wie aus dem Nichts und revolutionierte das Sci-Fi-Actionkino mit phänomenalen, oscarprämierten Spezialeffekten, virtuoser Martial-Arts-Action, wie man sie zuvor nur aus ostasiatischem Kino kannte und einer komplexen, allegorischen Geschichte.
Als Matrix Reloaded in die Kinos kam, brach er alle Kassenrekorde für R-rated-Filme. In Deutschland legte er eins der zehn besten Startwochenenden aller Zeiten hin und bis heute lockte kein anderer Film mit einer FSK16-Altersfreigabe auch nur annähernd so viele Zuschauer am ersten Wochenende in die Kinos. Weltweit spielte Matrix Reloaded für 2003 phänomenale $740 Mio ein und war wochenlang Gesprächsthema unter Filmfans. Doch während der erste Film fast alle (einschließlich meines Latein- und Religionslehrers!) einhellig begeisterte, spaltete die Fortsetzung sehr. Seine Komplexität erforderte mehrere Sichtungen (allein bei mir waren es damals drei Kinobesuche) und frustrierte viele Kinogänger.
Als Matrix Revolutions dann ein halbes Jahr später in die Kinos kam, war die Luft ein wenig raus. Der Film war auch ein Kassenerfolg, lag jedoch deutlich hinter den Einspielergebnissen des zweiten Films zurück. Für viele Zuschauer fühlte sich der Abschluss antiklimatisch an. Erst im Nachgang wuchs mit der Zeit das Ansehen der beiden Sequels.
Als Matrix Resurrections 18 Jahre nach Revolutions das Franchise wiederbelebt hat, war vom Hype kaum noch etwas zu spüren. Die meisten Zuschauer haben mit der Reihe abgeschlossen und die unsubtile Kritik des Sequel- und Reboot-Trends im neuen Film war dann doch etwas zu meta für viele. Matrix Resurrections ging sang- und klanglos an den Kinokassen unter und spielte bei einem Produktionsbudget von satten $190 Mio bislang nur knapp $150 Mio weltweit ein. Regisseurin Lana Wachowski plante keine weiteren Fortsetzungen nach dem vierten Film und angesichts seiner Einspielergebnisse.
Wer sich nach den gemischten Kritiken nichts ins Kino getraut hat, aber dennoch neugierig ist, kann sich Matrix Resurrections ab dem 30. Juni auf DVD oder Blu-ray nach Hause holen oder sich den Film über einen der gängigen Video-On-Demand-Anbieter leihen. In den USA ist der Film bereits digital verfügbar und erscheint am 8. März schon auf DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray fürs Heimkino. Aus diesem Anlass hat Warner die ersten zehn Minuten des Films online veröffentlicht. Wer darin schon auf ein Wiedersehen mit Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss als Neo und Trinity hofft, wird enttäuscht sein. Hier werden stattdessen Jessica Henwick als ultracoole blauhaarige Hackerin Bugs und Yahya Abdul-Mateen II als eine vertraute Figur im neuen Look eingeführt. Vor allem dürfte die Szene aber für alle Kenner des ersten Matrix-Film ein großes Déjà-Vu sein. Schaut rein und Ihr werdet ganz genau wissen, was ich meine: