Auch wenn er in Deutschland nach Besucherzahlen gegen Garfield den Kürzeren gezogen hat, eroberte Planet der Affen – New Kingdom am Muttertags-Wochenende die weltweiten Kinocharts. Für Regisseur Wes Ball setzte der Film eine perfekte Bilanz fort: Jeder seiner bisherigen vier Filme startete auf Platz 1 der nordamerikanischen Kinocharts. Für Disney ist es ebenfalls ein Triumph. Das angeschlagene Studio, auf dessen Konto vier der fünf größten Kassenflops des letzten Jahres gingen, hatte einen Hit bitter nötig. Disney erbte das Planet-der-Affen-Franchise mit dem Kauf von 20th Century Fox und konnte an den Erfolg der Reboot-Trilogie mit Andy Serkis als Caesar nahtlos anknüpfen. Der solide Start und die positiven Kritiken verheißen eine aussichtsreiche Zukunft für die Filmreihe.
Ob Wes Ball als Regisseur des unausweichlichen nächsten Affen-Films zurückkehren wird, ist noch unklar. Er hat jedenfalls großes Interesse und sieht seinen Film als Auftakt zu einer neuen Trilogie. Andererseits wurde er als Regisseur der heiß erwarteten Videospielverfilmung The Legend of Zelda von Sony angekündigt, die seine Zeit ebenfalls in Anspruch nehmen wird.
In jedem Fall bleibt Ball weiterhin mit Disney im Geschäft, denn auch das Fox-Franchise, mit dem er seinen Einstand als Regisseur feierte, wird vom Studio wiederbelebt. Wie Branchenblatt The Hollywood Reporter berichtet, ist ein vierter Film aus der postapokalyptischen Welt von Maze Runner offiziell in Arbeit. Jack Paglen (Transcendence) steht in Verhandlungen, das Drehbuch zu schreiben und Ball ist als Produzent an Bord, jedoch nicht als Regisseur.
Jegliche Details zu Maze Runner 4 sind aktuell noch streng geheim, es soll jedoch weder ein komplettes Reboot noch eine direkte Fortsetzung zu der Trilogie mit Dylan O’Brien werden, sondern eine neue Geschichte aus derselben Welt erzählen.
Balls Regiedebüt Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth basierte auf James Dashners Roman und kam 2014 auf dem Höhepunkt der durch Die Tribute von Panem ausgelösten Hype von dystopischen Filmen für junge Erwachsene in die Kinos. Von anderen Panem-Imitaten wie Die Bestimmung – Divergent konnte sich Maze Runner jedoch durch seine mysteriöse, "Lost"-ähnliche Prämisse von Jugendlichen, die ohne jegliche Erinnerungen in einem tödlichen Labyrinth erwachen und nach einem Ausweg suchen abheben und wurde – auch dank seinem überraschend bescheidenen Budget von $34 Mio – zu einem Überraschungserfolg. Zwei etwas weniger gute Fortsetzungen folgten jeweils 2015 und 2018, die aber dennoch an den Kinokassen erfolgreich waren. Die drei Filme spielten bei Gesamtkosten von knapp über $150 Mio weltweit fast $950 Mo ein.
Weil Fox im Gegensatz zu den Studios von Twilight, Panem und Divergent nicht der Versuchung erlag, den letzten Teil der Roman-Trilogie als Zweiteiler zu verfilmen (was bei Divergent auch mächtig nach hinten losgegangen ist), war die Reihe nach drei Filmen auch abgeschlossen. Dashner veröffentlichte 2012 und 2016 die beiden Prequelromane "Kill Order" und "Phase Null: Die Auserwählten", Fox hatte jedoch kein Interesse, sie zu adaptieren. Nachdem Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes auch ohne die Originalstars letztes Jahr überraschend erfolgreich war, sah Disney möglicherweise Potenzial in der Rückkehr zur Welt von Maze Runner.
Tatsächlich sind in den letzten beiden Jahren die ersten zwei Bände von Dashners Sequel-Trilogie ("The Maze Cutter – das Erbe der Auserwählten" und "The Godhead Complex – Aufbruch nach Alaska") erschienen, die mehrere Jahrzehnte nach der Handlung der ersten drei Bücher spielen. Ob Disneys Franchise-Revival auf diesen Romanen basieren oder eine komplett eigenständige Geschichte erzählen wird, ist noch unklar, ebenso wenig, ob Dashner an dem neuen Film überhaupt irgendwie beteiligt sein wird.
Habt Ihr die neusten Bücher aus der "Maze Runner"-Reihe gelesen und würdet Ihr sie gerne verfilmt sehen?
Quelle: The Hollywood Reporter
