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Quelle: Boxofficemojo
Obwohl man zeitweise das Gefühl hatte, dass Haie nur noch für Trashfilme à la Sharknado und vergleichbare Syfy-Produktionen herhalten müssen, haben The Shallows und 47 Meters Down in den letzten Jahren gezeigt, dass hochwertig produzierte Haithriller immer noch Zuschauer in die Kinos locken können. Und wenn man daraus gleich einen echten Blockbuster macht, kommen auch die Massen, wie nun Warners MEG bewiesen hat. Nach über 20 Jahren in Entwicklung schaffte es Steve Altens Roman über einen prähistorischen Riesenhai, der die modernen Meere terrorisiert, endlich auf die Leinwand. Obwohl die Kritiker dem Film nicht sehr zugeneigt waren (ich selbst fand ihn furchtbar), reagierten Zuschauer deutlich offener.
MEG übertraf an den Kinokassen alle Erwartungen an einen Haifilm und erreichte vergangenes Wochenende einen verdammt bemerkenswerten Meilenstein. Weltweit erreichte der Film ein Gesamteinspiel von mehr als einer halben Milliarde US-Dollar. Aktuell steht er bei $506,6 Mio und noch ist seine Zeit nicht ganz vorbei. Zum Vergleich: MEG hat weltweit mehr eingespielt als Independence Day: Wiederkehr ($389,7 Mio), San Andreas ($474 Mio), Teenage Mutant Ninja Turtles ($493,3 Mio) und alle drei neuen Planet-der-Affen-Filme. Außerdem steht er kurz davor, sogar das Einspiel des letzten Godzilla-Films ($529,1 Mio) weltweit zu erreichen.
Zu verdanken hat MEG seinen Riesenerfolg vor allem zwei Märkten. An erster Stelle ist China zu nennen. Dies ist nicht überraschend, denn der Film wurde von China mitproduziert und richtete sich durch seinen Schauplatz und die Besetzung von Li Bingbing in zweiter Hauptrolle sehr stark an ein chinesisches Publikum. Knapp $153 Mio nahm der Film in China ein. Aber auch in Nordamerika haben Kinogänger MEG zum Fressen gern. Nach sechs Wochen ist er dort immer noch in der Top 10 der Wochenendcharts und hat bislang $137,1 Mio eingenommen. Damit übertraf er sogar Steven Spielbergs Ready Player One in den USA ($137 Mio). Zusammengerechnet machen USA und China also deutlich mehr als die Hälfte des weltweiten Einspiels des Films aus. In Deutschland hat MEG die Zuschauer deutlich weniger interessiert und verkaufte bislang knapp unter 600.000 Tickets.
MEG war eine riskante Investition. Das Budget des Films beträgt offiziell $130 Mio (ohne Marketingkosten) und laut diversen Insiderquellen liegt es noch höher. Der Film benötigte also ein weltweites Einspiel von mindestens $500 Mio, um überhaupt seine Kosten zu decken. Ab jetzt kann Profit jedoch fließen. Das macht eine Fortsetzung sehr wahrscheinlich und da Steve Alten bereits sechs Nachfolger zu "MEG" geschrieben hat, gibt es auch reichlich Vorlagen. Dass die Fortsetzung Jason Stathams Wunsch nach einem härteren, R-rated-Film erfüllen wird, ist jedoch angesichts des großen Erfolgs der PG-13-Version unwahrscheinlich. So traurig es auch ist, mit einem R-Rating hätte MEG vermutlich keine $500 Mio weltweit eingenommen.
Ich war unweigerlich kein Fan des Films, doch es freut mich für Jason Statham, dass er endlich einen Riesenhit hat, in dem er die alleinige Hauptrolle spielt (vom Hai mal abgesehen).