Michael Bay am Set von Transformers: Ära des Untergangs (2014) © Paramount Pictures
Quelle: Unilad
Explosionen, Zeitlupe, schnelle Schnitte, 360-Grad-Kameraufnahmen und sehr viel Pathos: Das sind Markenzeichen von Michael Bays Filmen, mit denen er Zuschauer und Kritiker seit mehr als 20 Jahren polarisiert. An Bay scheiden sich die Geister. Entweder man mag seinen unverkennbaren Stil oder eben nicht. "Ich drehe Filme für Teenager-Jungs", hat Bay einst selbst gesagt. Im Kino galt er jedenfalls lange als Blockbuster-Garant. Mit Bad Boys, The Rock und Armageddon wurde er mit nur 33 zum jüngsten Regisseur überhaupt, dessen Filme weltweit mehr als eine Milliarde US-Dollar eingenommen haben.
Im Laufe seiner Karriere inszenierte Bay 15 Filme, ein Drittel davon alleine aus dem Transformers-Franchise. Der Erfolg der Filme wurde zu einem zweischneidigen Schwert für Bay. Einerseits wurde das Franchise unter ihm zum gigantischen Kassenerfolg. Bays fünf Transformers-Teile spielten weltweit mehr als $4 Milliarden ein. Andererseits war Bays Ruf als Regisseur stumpfer, effektreicher Krawall-Action nach den Filmen endgültig festgefahren und die späteren Sequels haben nach und nach auch die Fans vergrault, die noch Bays Filme wie The Rock oder Bad Boys mochten. Ich stehe dazu, dass ich den ersten Transformers bis heute liebe. So etwas hat man zuvor auf der Leinwand noch nicht gesehen und Steven Spielbergs Einfluss als Produzent war darin noch spürbar. Doch in den Fortsetzungen überschattete der CGI-Bombast jegliche Anflüge von Plot oder Charaktere und Bays Stil wirkte immer mehr als Selbstparodie.
Das gipfelte in Transformers: The Last Knight, dem nicht nur mit Abstand schlchtesten Tiel der Reihe, sondern auch einem der verwirrendsten und sinnlosesten Riesen-Blockbuster des letzten Jahrzehnts. Spätestens dann hatten die Zuschauer die Filme satt und machten The Last Knight zum einspielschwächsten Teil der Reihe.
Natürlich war es nicht das Ende für die Transformers. Spin-Off Bumblebee hat den Ruf der Reihe gerettet und sie zurück auf den richtigen Weg gebracht, und der neue Film Transformers: Rise of the Beasts ist bereits abgedreht – wohlgemerkt ohne Bay, wie schon Bumblebee.
In einem Interview anlässlich seines neusten Films Ambulance hat Bay nun selbst zugegeben, dass er zu viele Transformers-Filme gedreht hat und hätte lieber früher aufhören sollen: (aus dem Englischen)
Ich habe zu viele von ihnen gemacht. Steven Spielberg hat zu mir gesagt: "Hör nach drei einfach auf." Auch ich habe gesagt, dass ich aufhören werde. Das Studio hat mich angebettelt, den vierten zu drehen, und dann hat er auch eine Milliarde eingespielt. Dann habe ich gesagt, dass ich aufhören würde. Und sie haben mich wieder angefleht. Ich hätte aufhören sollen. Aber sie haben Spaß gemacht.
Dazu sage ich nur: Amen.