Michael Jackson in Moonwalker (1988) © Warner Bros. Pictures
Quelle: Deadline
Nach Kinohits über Ray Charles, Johnny Cash, Freddie Mercury, Elton John und Elvis Presley war es eigentlich nur eine Frage der Zeit und jetzt ist es so weit: Der King of Pop Michael Jackson bekommt ebenfalls eine Filmbiografie spendiert. Antoine Fuqua wird den noch unbetitelten Film über Jackson inszenieren basierend auf einem Drehbuch des dreifach oscarnominierten Autors John Logan (Gladiator, Skyfall). Produziert wird der Film von Graham King, der mit Bohemian Rhapsody bereits einen gigantischen Hit über einen ikonischen Musiker verbuchen konnte. Logan und King arbeiteten bereits an Martin Scorseses fünffach oscarprämiertem Howard-Hughes-Biopic Aviator zusammen und hegten lange den Wunsch, einen Film über Michael Jackson zu verwirklichen.
Fuqua ist eine auf den ersten Blick etwas ungewöhnliche Wahl für die Regie des Films. Er hat sich vor allem einen Namen als Macher von Actionstreifen und Thrillern wie Training Day, The Replacement Killers, The Equalizer, Olympus Has Fallen und Infinite gemacht, möchte aber offenbar seine Bandbreite aber etwas erweitern. Zuletzt drehte er das Sklavereidrama Emancipation mit Will Smith, für das Apple eine Riesensumme hingelegt hatte, in der Hoffnung, einen Oscarkandidaten zu haben. Die Rechnung ging nicht auf und der Film kam und ging ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen. Aktuell befindet sich Fuqua in den letzten Zügen der Dreharbeiten zu The Equalizer 3 in Italien und wird sich unmittelbar danach in die Arbeit am Michael-Jackson-Biopic stürzen. Zur Besetzung der Hauptrolle ist jedoch noch nichts bekannt.
Lionsgate produziert den Film und hat die weltweiten Vertriebsrechte, sucht aber für die Auswertung außerhalb Nordamerikas einen Verleihpartner wie beispielsweise Sony, das Studio, das auch Jacksons Konzertdoku This Is It herausgebracht hat.
Mit geschätzten 400 Millionen verkauften Tonträgern ist Jackson nach den Beatles und Elvis Presley der erfolgreichste Musiker aller Zeiten. Allerdings war sein Leben nicht ohne Kontroverse, die auch lange nach seinem Tod vor 14 Jahren andauert. So musste er sich vor allem in den letzten zehn Jahren seines Lebens gegen beunruhigende Vorwürfe des Kindesmissbrauchs wehren. Die Diskussion über Jacksons pädophile Neigungen und seinen potenziellen Kindesmissbrauch entbrannte 2019 wieder nach der aufsehenerregenden Doku Leaving Neverland. Die Klagen der beiden vermeintlichen Opfer Jacksons gegen die Nachlassverwaltung des Sängers wurden vor Gericht jedoch abgewiesen. Nichtsdestotrotz wird sich der kommende Film nicht nur mit Jacksons schwieriger Kindheit und seinem Aufstieg zum Ruhm beschäftigen, sondern auch mit den Missbrauchsvorwürfen gegen ihn. Da die Filmbiografie mit dem Segen von Jacksons Nachlassverwaltung entsteht und von dieser mitproduziert wird, sollte man eine recht wohlwollende Schilderung seiner komplexen Persönlichkeit erwarten.
Das Erfolgspotenzial des Films ist natürlich riesig. This Is It über Jacksons geplante, aber nicht mehr stattgefundene Tour die wenige Monate nach seinem schockierenden Tod an Medikamentenüberdosis mit 50 erschienen ist, spielte 2009 weltweit rund $260 Mio ein.
Jackson war selbsternannter "King of Pop". Wird in Postumen Artikeln gerne unterschlagen. Anders als bei Elvis, der Ende 1956 von seinen Fans zum "King of Rock´n Roll" gewählt wurde, bestand der 80er Popstar auf diesen Titel. Einen Titel, den Elvis selbst nie gemocht hatte. Für ihn war Jesus der einzige King. Das unterscheidet den einen King, vom Möchtegern King.
Und dann haben wir die verkauften Bild-und Tonträger. Auch hier wird Elvis gerne verschwiegen. Zu dominant seine Führung. Denn 400 Millionen von Jackson, stehen bis heute 1 Milliarde Elvis Tonträgern (inoffizielle Zahlen sind längst bei 1,5 + Milliarden angekommen) gegenüber.
Mit Fakten kenne ich mich aus.