David Finchers "Mindhunter"-Serie bekommt eine 2. Staffel

Quelle: Netflix

Mehr als einen Monat nach der erfolgreichen und von Kritikern und Fans gleichermaßen positiv aufgenommenen Premiere der Netflix-Serie "Mindhunter", hat der Video-On-Demand-Anbieter eine zweite Staffel offiziell in Auftrag gegeben. Überraschend ist dabei höchstens, wie lange es gedauert hat, bis Netflix neuen Folgen grünes Licht erteilte. Es handelt sich bei "Mindhunter" schließlich um ein Prestigeprojekt der Streaming-Plattform. Wie schon Netflix' einstiges Aushängeschild "House of Cards", die kürzlich aufgrund von Kevin Spaceys unkeuschen Aktivitäten ins Kreuzfeuer geraten ist und nächstes Jahr mit der sechsten, Spacey-freien Staffel enden wird, wurde "Mindhunter" von David Fincher produziert.

Es ist erst die zweite Serie von Fincher und diesmal ist er noch viel mehr in die Produktion involviert gewesen als bei "House of Cards". Inszenierte er bei der Politserie lediglich die ersten beiden Folgen und zog sich danach weitgehend von der Produktion zurück, führte er sowohl bei den ersten beiden als auch bei den letzten beiden Episoden der zehnteiligen ersten "Mindhunter"-Staffel Regie.

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Zuvor erlitt Fincher zwei große Rückschläge bei seinen Serienprojekten von HBO. Eigentlich sollte er für den Kabelsender von "Game of Thrones" und "True Detective" zwei Serien produzieren: "Video Synchronicity" über die Musikvideoindustrie und "Utopia", das Remake der gleichnamigen britischen Verschwörungsserie. Bei der letzteren wollte er alle Episoden selbst inszenieren und Gone-Girl-Autorin Gillian Flynn sollte die Drehbücher schreiben. Doch HBO sagte "Utopia" ab, als dem Sender das Budget zu hoch erschien. Der Dreh zu "Video Synchronicity" wurde sogar nach vier fertiggestellten Folgen abrupt abgebrochen, nachdem der Sender mit der Ausrichtung der Serie unzufrieden wurde. Also kehrte Fincher wieder zu Netflix zurück, wo er bislang seine einzige Serie erfolgreich umsetzen konnte.

Finchers Einfluss ist auf die Atmosphäre von "Mindhunter" in der ersten Staffel war auch deutlich spürbar und spiegelte sich in der düsteren Ästhetik und schwarzem Humor wider. Die Materie passte natürlich auch perfekt zum Filmemacher. "Mindhunter" handelt von den Anfängen des psychologischen Profiling von Serienkillern beim FBI in den Siebzigern und knüpft an echte Serienkiller-Fälle an. Jonathan Groff ("Looking"), Anna Torv ("Fringe") und Holt McCallany ("CSI: Miami") spielen die Pioniere der Verhaltensanalyse bei Serientätern.

Als Regisseur von zwei der besten Serienkiller-Thriller überhaupt (Sieben und Zodiac) ist "Mindhunter" natürlich genau Finchers Fall. Hoffentlich wird er auch an der zweiten Staffel beteiligt sein. Das ist durchaus naheliegend, denn er selbst verriet, dass Season 2 von den Kindermorden von Atlanta handeln wird. Während dieser grausamen Mordserie wurden zwischen 1979 und 1981 28 afroamerikanische Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ermordet. Außerdem hat das Ende von Staffel 1 einen übergreifenden Handlungsbogen über den realen Serienkiller Dennis Rader (gespielt von Sonny Valicenti) angedeutet. Besser bekannt als BTK-Killer, ermordete Rader der zwischen 1974 und 1991 zehn Menschen und wurde erst 2005 verhaftet und verurteilt.

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