"Minority Report" und "Rush Hour" nach einer Staffel abgesetzt

Quellen: FOX Broadcasting, CBS

Und tschüss!

Die Serienadaptionen der Kinohits Minority Report und Rush Hour wurden von ihren entsprechenden Sendern im Rahmen der Upfronts nach einer Staffel offiziell abgesetzt. Im Falle von "Minority Report" war es lediglich eine Formalität, denn seit Monaten war klar, dass die Sci-Fi-Serie nicht weitergehen würde. Sie feierte im September bei FOX mit miserablen Einschaltquoten und mittelprächtigen Rezensionen Premiere, sodass der Sender die ursprüngliche Bestellung von 13 Folgen auf 10 kürzte – in aller Regel der Todesstoß für jede neue Serie. Die zehnteilige Staffel endete bereits im November, doch aus irgendeinem Grund wollte FOX die Absetzung der Serie monatelang nicht offiziell machen – bis jetzt.

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Überraschend ist die Einstellung von "Rush Hour" jedoch auch nicht. Die Serie debütierte bei CBS im März mit etwa 5 Millionen Zuschauern für die erste Folge und schrieb schwächere Quoten als "Elementary" in deren vierten Staffel. Nach der Ausstrahlung von sieben Folgen hat der Sender den Stecker gezogen, doch die verbleibenden fünf Episoden werden noch bis Mitte Juni ausgestrahlt werden.

"Minority Report" und "Rush Hour" gehören beide dem aktuell sehr beliebten Trend an, aus erfolgreichen Filmen TV-Serien zu machen, bedienten sich jedoch eines unterschiedlichen Ansatzes. Während "Minority Report" als Sequel zu Steven Spielbergs Kinofilm fungierte, auf dessen Ereignisse Bezug nahm und zehn Jahre nach dessen Handlung spielte (und sogar einen Darsteller aus dem Film zurückbrachte), ist "Rush Hour" im Prinzip ein Remake des ersten Films als Serie, nur mit zweitklassigen Darstellern in den Rollen, die Jackie Chan und Chris Tucker so großartig ausgefüllt haben.

Für viele von Euch wird der Misserfolg beider Serien keine Überraschung sein, denn bereits in der Planungsphase der beiden überschlugen sich Film- und Serienfans nicht gerade vor Begeisterung in Aussicht auf beide Sendungen. Minority Report war ein in sich gut abgeschlossener Film und Rush Hour lebte vor allem von der Chemie zwischen Chan und Tucker. Wer will die Kopien im Fernsehen sehen? Was vielen offensichtlich erschien, war den Senderchefs offenbar nicht klar.

Dass aus Filmen Serien gemacht werden, ist kein brandneuer Trend und gelegentlich bringt er auch Perlen wie "Parenthood", "Hannibal" oder "Buffy" hervor. Doch in letzter Zeit nimmt er ungeheure Ausmaße an und es bedarf keine Kristallkugel, um vorauszusehen, dass die meisten dieser Serien über kurz oder lang scheitern werden. Allein in den nächsten 12 Monaten erwarten uns u. a. Serienadaptionen wie "Training Day", "Taken", "Shooter", "Lethal Weapon", "Uncle Buck", "Westworld" und "The Exorcist". Dutzende weitere befinden sich in Entwicklung. Dabei ist die Erfolgsquote nicht so hoch. Noch vor den beiden hier genannten Serien wurden "Bad Teacher" nach einer Season und "Dominion" nach zwei eingestellt. Das Schicksal der CBS-Serie "Limitless" bleibt weiterhin in der Schwebe. Hoffentlich sendet das Scheitern von "Minority Report" und "Rush Hour" ein Warnsignal nach Hollywood, doch ich befürchte, das wäre zu viel verlangt…

Unten findet Ihr die Trailer zu den beiden Serien und könnt Euch einen kleinen Eindruck von ihnen verschaffen. Ob sie es jemals ins deutsche Fernsehen schaffen werden, ist noch unbekannt.

https://youtu.be/cE_KzuQNQnU

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