Tom Cruise und Rebecca Ferguson in Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins © 2023 Paramount Pictures
Quellen: Paramount+ Deutschland, Variety
Von den zahlreichen Franchise-Filmen, die letztes Jahr an den Kinokassen floppten oder enttäuschten, finde ich es bei keinem so bedauerlich und unverdient wie bei Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins. Auch wenn der Film nicht ganz so knackig und atemberaubend war wie Fallout, haben Christopher McQuarrie und Tom Cruise wieder einmal einen fantastischen Actionkracher abgeliefert, der alles andere in dem Genre (ja, einschließlich John Wick: Kapitel 4) letztes Jahr in den Schatten stellte.
Die Kritik schwärmte von dem Film und auf den ersten Blick erscheint sein Einspiel von fast $570 Mio gar nicht so übel und reichte, um unter die zehn erfolgreichsten Hollywood-Filme des letzten Jahres zu kommen. Doch leider haben die aufwendigen, wegen Corona mehrfach unterbrochenen Dreharbeiten das Budget des Films auf rund $290 Mio anschwellen lassen und sogar nach der Auszahlung der Covid-Versicherung saß Paramount auf $219-Mio-Nettokosten, die ihn zum mit Abstand teuersten Teil der Reihe machten. Zugleich spielte er deutlich weniger ein als seine drei Vorgänger und konnte seine Kosten im Kino unter Abzug der Marketingausgaben und des Anteils der Kinobetreiber nicht decken.
Gerade nach dem Riesenerfolg von Top Gun: Maverick im Vorjahr und der Beliebtheit von Fallout, der für viele als der beste Teil der Reihe gilt, haben die meisten – vermutlich einschließlich Paramount – mit deutlich mehr gerechnet. Was ist passiert? Ein zentraler Grund für das Abschneiden unter den Erwartungen war sicherlich, dass Barbie und Oppenheimer nur eine Woche später gestartet sind. Nicht nur hat Dead Reckoning alle seine IMAX-Leinwände an Oppenheimer verloren, das kulturelle Mega-Event Barbenheimer hat dem Film jegliche Aufmerksamkeit geraubt.
Als weiterer Grund wird jedoch auch gemutmaßt, dass der Titelzusatz "Teil eins" einige Kinogänger abgeschreckt haben könnte, weil sie das Gefühl haben, für ihr Geld nur einen halben Film zu bekommen. Zumindest daraus zog Paramount bereits die Konsequenz und sucht aktuell nach einem ganz neuen Titel für Mission: Impossible 8, dessen Dreharbeiten um Glück bereits vor dem Kinostart des siebten Films begonnen haben, sodass er zum Glück nicht mehr abgesagt werden wird. Natürlich wirkt es dann seltsam, dass es einen Dead Reckoning Teil eins gibt, ohne dass Teil zwei je kommt, also hat Paramount den Film jetzt anlässlich seiner Veröffentlichung bei Paramount+ kurzerhand umbenannt und den "Teil eins"-Zusatz komplett fallen lassen. Der Film heißt jetzt nur noch Mission: Impossible – Dead Reckoning und wird ab dem 25. Januar in den USA und in Kanada bei Paramount+ im Stream zu sehen sein. Deutsche Paramount+-Abonnenten müssen sich ein wenig länger bis zum 10. Februar gedulden.
Dead Reckoning ist bereits der zweite Tom-Cruise-Film, der im Heimkino nachträglich umbenannt wird. So wurde aus Edge of Tomorrow später Live. Die. Repeat: Edge of Tomorrow. Wie der achte M:I-Film heißen wird, steht noch nicht fest. Wegen des Schauspielerstreiks müssen wir uns leider noch bis Mai 2025 gedulden, um ihn zu sehen.
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