Quelle: 20th Century Fox Home Entertainment
Manchmal kommt eine Fortsetzung um die Ecke, bei der man sich einfach nur fragt, wie man eigentlich auf die Idee gekommen ist, sie zu produzieren. In der Regel bin ich eigentlich recht gut informiert, was alle Entwicklungen im Filmgeschäft angeht. Wenn also die Veröffentlichung eines Sequels unmittelbar bevorsteht und ich erst jetzt davon erfahre, hat das einen Grund.
Erinnert Ihr Euch an Molly Hartley – Die Tochter des Satans? Nein? Im Fernsehen lief er hier unter Molly Hartley – Pakt mit dem Bösen. Klingelt es immer noch nicht? Das ist okay, denn Molly Hartley, ein durch und durch generischer Beitrag zum "Pakt-mit-dem-Teufel"-Subgenre des Horrorkinos, hat eigentlich in keinerlei Weise einen besonderen Eindruck hinterlassen, als er 2008 in die US-Kinos kam (und hierzulande nur im Heimkino veröffentlicht wurde). Eine Schülerin entdeckt darin kurz vor ihrem 18. Geburtstag, dass ihre Seele mit dem Erreichen jenes Alters dem Teufel gehört und sie versucht diesem finsteren Schicksal zu entkommen. Auch die süße Haley Bennett als Molly konnte den Film nicht retten, der gänzlich aus Versatzstücken anderer, besserer Filme zusammengesetzt wurde. Mit $15 Mio Einspiel weltweit, war er auch nicht gerade ein Kassenschlager und gehörte ziemlich schnell zu der gleichförmigen Masse an Horrorfilmen, die jährlich kommen und gehen.
Bloß dass dieser irgendwie eine Fortsetzung bekommen hat. Sieben Jahre nach dem Originalfilm, veröffentlicht Fox Home Entertainment The Exorcism of Molly Hartley, der wiederum nach einem durch und durch generischen Beitrag zum Subgenre "Exorzismus-Horror" gehört. Klar, Exorzismus-Filme haben immer ihre Nische im Genrekino, doch weshalb hierfür ein Film wieder aufgegriffen werden musste, an den sich eigentlich kaum jemand erinnert, erschließt sich mit nicht so ganz. Inszeniert wurde der Film von Steven R. Monroe, den Genrefans als Regsiseur des Remakes I Spit on Your Grave und dessen Sequels kennen.
Der Film folgt einer älteren Molly Hartley, die diesmal von Sarah Lind (Wolf Cop) gespielt wird, wobei die 33-Jährige eindeutig zu alt ist, um die High School erst seit sechs Jahren hinter sich zu haben, wie der Film uns glauben lassen will. Es ist eigentlich schon überraschend, dass Bennett nicht überzeugt werden konnte, zurückzukehren, denn ihre Karriere ist seitdem auch nicht gerade durchgestartet.
The Exorcism of Molly Hartley wird im Oktober in den USA auf DVD und BluRay erscheinen (selbstverständlich UNRATED) und bestimmt schon bald auch unweigerlich seinen Weg in die deutschen Regale finden. Zu dem Film haben wir den ersten Trailer, der all die Elemente eines Exorzismus-Films bietet, die man seit 40 Jahren schon kennt – dämonische Fratzen, umgedrehte Kruzifixe, Kotzfontänen und eklige Insekten. Eine positive Sache lässt sich über den Trailer auf jeden Fall sagen – er sieht nicht schlechter als der Originalfilm aus.
Der Film spielt sechs Jahre, nachdem Molly Hartley die High School verlassen hat und von dem Pakt erfahren hat, bei dem ihre Seele dem Leibhaftigen versprochen wurde. Molly wird des Mordes verdächtigt und in einer Nervenheilanstalt eingesperrt, wo sie allerdings für übernatürliches Chaos unter Patienten und Mitarbeitern sorgt. Ihre einzige Hoffnung ist ein Exorzismus, durchgeführt von einem in Ungnade gefallenen Priester (Devon Sawa), der Wiedergutmachung sucht und Mollys Leben retten will, bevor ihre schreckliche "Verwandlung" vollendet ist – aber natürlich hat Satan hier auch ein Wörtchen mitzusprechen.
Wenn Devon Sawa, an den Horrorfans sich vermutlich noch aus Die Killerhand und Final Destination erinnern, meine einzige Hoffnung auf die Rettung vom Satan wäre, würde ich mir vermutlich sehr große Sorgen machen…