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Quelle: Deadline
Bevor Gareth Edwards mit den weltweiten Kinohits Godzilla und Rogue One: A Star Wars Story zu den gefragtesten Blockbuster-Regisseuren Hollywoods wurde, feierte er 2010 sein Regiedebüt mit dem Independent-Genremix Monsters, dessen Budget gerade einmal mickrige $500.000 betrug (wahrscheinlich weniger als das Catering bei Rogue One). Der Sci-Fi-Monsterfilm ist im Kern eine Romanze zwischen seinen beiden Hauptfiguren, gespielt von Scott McNairy und Whitney Able. Diese spielt sich vor dem Hintergrund einer Ausbreitung von riesigen außerirdischen Monstern im Norden Mexikos, nachdem eine verseuchte NASA-Sonde dort abgestürzt ist. Entlang der Grenze zwischen den USA und Mexiko wird eine große Mauer erreichtet (Trump wäre stolz!), um die Monster zurückzuhalten.
Ich habe Monsters 2010 in einer ausverkauften Vorstellung beim Fantasy Filmfest in Köln gesehen und war insgesamt eher enttäuscht. Die Liebesgeschichte zwischen den Hauptcharakteren, die den Film tragen sollte, funktionierte für mich nicht. Dennoch zeigte Edwards sehr überzeugend, wie viel er aus sehr wenig machen kann und dies führte letztlich zum Regieposten bei Godzilla, wo er dann gleich mit $160 Mio hantieren durfte.
Monsters wurde 2015 mit Monsters: Dark Continent fortgesetzt, der deutlich brachialere Töne anschlug als sein Vorgänger und eine Mischung aus Kriegs- und Monsterfilm war. Der Fortsetzung waren die Kritiker deutlich weniger wohlgesonnen und viel hat man von ihr nach der Veröffentlichung auch nicht gehört. Edwards war letztlich als ausführender Produzent an Bord und war im Prinzip kaum daran beteiligt.
Man würde meinen, dass die Sache damit gegessen sei, da die Filme nie nennenswerte Hits an den Kinokassen waren und auch keine große, loyale Fangemeinde haben. Doch auch vor solchen winzigen Filmen macht der Serienadaptionstrend keinen Halt. Wie jetzt durch Deadline bekannt wurde, entwickelt der britische Fernsehsender Channel 4, der u. a. die geniale Serie "Utopia" produzierte, eine TV-Serie basierend auf Edwards' Film. Ronan Bennett ("Gunpowder") wird als Showrunner fungieren, "Run"-Autoren Daniel Fajemisin-Duncan und Marlon Smith schreiben die Drehbücher zur Serie. Auch Gareth Edwards soll in irgendeiner Kapazität involviert sein. Aktuell sucht der Sender noch nach einem großen US-amerikanischen Partner à la Netflix oder Amazon, um die Serie zu finanzieren und zu vertreiben, denn schließlich wird es vermutlich eine eher effektintensive Produktion sein, deren einzelne Episoden wahrscheinlich mehr kosten werden als Edwards' Originalfilm.
Ich könnte aktuell an einer "Monsters"-Serie kaum weniger interessiert sein, doch das könnte sich natürlich ändern, sobald ich den ersten Trailer sehe.