Es ist kaum zu glauben, doch wir sind nur noch zwei MCU-Filme von Avengers: Doomsday entfernt und rund zwei Jahre vom Ende der Multiverse Saga, die 2021 mit "WandaVision" im Fernsehen und mit Black Widow im Kino begonnen hat und Phasen Vier bis Sechs des MCU umfasst. Trotz zahlreicher Filme und Serien mit neuen und alten Charakteren haben viele Marvel-Fans das Gefühl, dass die Multiverse Saga nie richtig Fuß gefasst hat und der rote Faden immer noch fehlt. Die Entlassung von Jonathan Majors als Kang nach seiner Verurteilung wegen häuslicher Gewalt war natürlich ein heftiger Rückschlag, nachdem Kang als "neuer Thanos" vorbereitet wurde. Plötzlich musste sich die Multiverse Saga umorientieren und aus Avengers: The Kang Dynasty wurde Avengers: Doomsday mit Robert Downey Jr. als Doctor Doom – eine Besetzung, die einerseits für Neugier, andererseits für Unkenrufe wegen des verzweifelten Versuchs, mit dem Iron-Man-Star die verlorenen Fans zurückzugewinnen, sorgte.
Die Wahrheit ist, dass die Multiverse Saga auch vor dem Kang-Fiasko Probleme hatte. Eine der größten Änderungen im MCU mit der Multiverse Saga war die komplette Integration der neuen Marvel-Serien. Spielten frühere Marvel-Serien wie "Daredevil", "Jessica Jones" und "Cloak & Dagger" offiziell im MCU, wurden aber stiefmütterlich behandelt, sollte es künftig keine Trennung mehr zwischen Serien und Filmen geben. Charaktere sollten künftig frei zwischen Filmen und Serien springen, und um wirklich am Ball zu bleiben, musste man die Filme und die Disney+-Serien schauen.
Viele Hardcore-Fans waren über diese Entwicklung begeistert, andererseits entmutigte sie die "gewöhnlichen" MCU-Fans, für die sich das Schauen der Serien wie eine Hausaufgabe anfühlte, um der übergreifenden Handlung folgen zu können. Im Endeffekt hat dieses Experiment vermutlich mehr potenzielle Zuschauer abgeschreckt als gewonnen.
Inzwischen hat sich Marvels Serien-Strategie auch geändert. Setzte man, mit der Ausnahme von "Loki", anfangs auf abgeschlossene Miniserien, deren Handlung dann im Kino fortgesetzt wurde, soll der Fokus künftig auf fortlaufenden Serien mit mehreren Staffeln liegen.
Doch was bedeutet das für neue Marvel-Figuren, die bislang nur in ihren kurzlebigen Serien eingeführt wurden? Ms. Marvel machte immerhin mit The Marvels den (wenig erfolgreichen) Sprung auf die Kinoleinwände und brachte auch Hailee Steinfelds Kate Bishop aus der "Hawkeye"-Miniserie mit sich. Doch was wird aus Jennifer Walters alias She-Hulk und Moon Knight? "She-Hulk"-Star Tatiana Maslany hat bereits erzählt, dass sie eine zweite Staffel für unwahrscheinlich hält, weil die erste so teuer war. Bei "Moon Knight" kursierten jedoch immer wieder Gerüchte über eine potenzielle zweite Staffel, auch wenn die Serie zusammen mit Hawkeye als Miniserie bei den Emmys eingereicht wurde, was eine Fortführung unwahrscheinlich macht.
Jetzt hat Brad Wunderbaum, der Chef von Marvel Television, Klartext gesprochen und eine zweite "Moon Knight"-Staffel zweifelsfrei ausgeschlossen: (aus dem Englischen)
Ich denke, bei Marvel Television gab es unterschiedliche Wellen und ich denke, dass "Moon Knight" Teil einer Welle von Serien war, die Charaktere einführen sollte, die später eine Rolle spielen würden. Und später änderten sich unsere Prioritäten. Wir machen Serien, die als jährliche Veröffentlichungen existieren können, wie im richtigen Fernsehen.
Doch was bedeutet das für Oscar Isaac als Moon Knight? Wunderbaum versprach:
Es gibt zukünftige Pläne für Moon Knight.
Wie diese Pläne aussehen, bleibt natürlich, wie üblich bei Marvel, ein streng gehütetes Geheimnis. Es kursieren jedoch Gerüchte über einen Midnight-Sons-Film, der übernatürliche, düstere Marvel-Charaktere wie Blade, Moon Knight und Ghost Rider zusammenbringen würde. Ich wäre jedenfalls froh, mehr von Isaac in der Rolle zu sehen. Für ihn war Moon Knight bereits die zweite Rolle, nachdem sein Auftritt als titelgebender Bösewicht in X-Men: Apocalypse zu wünschen übrig ließ.
Hättet ihr gerne eine zweite "Moon Knight"-Staffel gesehen?
Quelle: Comicbook