Quelle: Variety
Vielleicht verabscheut Ennio Morricone Quentin Tarantino ja doch nicht. Wenige Tage, nachdem Playboy Deutschland Morricones abfällige Kommentare gegenüber dem Kultregisseur, für dessen The Hateful 8 der 90-jährige italienische Filmkomponist einen Oscar gewonnen hat, veröffentlicht hat, folgt jetzt ein Dementi seitens Morricone. Er streitet jedoch nicht nur ab, über Tarantino, seine Arbeitsweise oder die Oscars hergezogen zu haben, sondern behauptet, gar kein Interview mit Playboy Deutschland geführt zu haben. In einer Presseerklärung beteuert er, dass er viel von Tarantino hält und für den Oscar dankbar sei. Darüber hinaus plant er, rechtliche Schritte gegen Playboy Deutschland aufgrund des Fake-Interviews vorzunehmen. Die komplette Erklärung könnt Ihr unten nachlesen: (aus dem Englischen)
Es ist mir zur Kenntnis gelangt, dass Playboy Deutschland einen Artikel veröffentlicht hat, in dem ich Tarantino als Kretin beschimpfe und seine Filme als Müll. Das ist absolut falsch. Ich habe kein Interview mit Playboy Deutschland geführt und darüber hinaus, habe ich Tarantino nie als Kretin bezeichnet oder seine Filme als Müll. Ich habe meinen Anwalt in Italien damit beauftragt, entsprechende rechtliche Schritte zu unternehmen.
Ich schätze Tarantino als einen großartigen Regisseur. Ich bin sehr stolz auf unsere Zusammenarbeit und die Beziehung, die wir während unserer gemeinsamen Zeit entwickelt haben. Er ist mutig und hat eine unglaubliche Persönlichkeit. Ich rechne es Tarantino zu, eine Rolle dabei gespielt zu haben, dass ich den Oscar gewonnen habe, was auf jeden Fall eine der größten Anerkennungen meiner Karriere ist, und ich bin ewig für die Gelegenheit dankbar, die Musik für seinen Film geschrieben haben zu dürfen.
In London, während einer Pressekonferenz, habe ich vor Tarantinos Augen ganz eindeutig gesagt, dass ich ihn für einen der herausragendsten Regisseuren unserer Zeit halte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Morricones angeblich negative Bemerkungen über Tarantino in der Presse auftauchen, woraufhin er sich von diesen distanziert. Das war auch kurz nach der Veröffentlichung von Django Unchained der Fall. Damals erklärte Morricone, dass seine Kommentare lediglich missverstanden und aus dem Kontext gerissen wurden. Jetzt geht das allerdings einen großen Schritt weiter, da gar kein Interview stattgefunden haben soll. Der Burda Verlag, der in Deutschland den Playboy herausbringt, arbeitet aktuell an einer eigenen Presseerklärung zum Sachverhalt. Man darf gespannt sein, wie sich die Angelegenheit entwickeln wird.