Quelle: Roadside Attractions
Er ist Gandalf. Er ist Magneto. Auf der Theaterbühne spielte Ian McKellen auch bereits Macbeth, Hamlet, Romeo und Captain Hook. Dieses Jahr werden die Zuschauer dem großartigen britischen Mimen dabei zusehen dürfen, wie er eine weitere ikonische Figur verkörpert: Sherlock Holmes. Doch es ist keine direkte Adaption von Arthur Conan Doyle, in deren Verfilmung McKellen den Meisterdetektiv aus der Baker Street darstellt, sondern die Adaption von Mitch Cullins revisionistischem Roman "A Slight Trick of Mind", die unter dem Filmtitel Mr. Holmes vor einigen Tagen auf der Berlinale Premiere feierte. Der Film dekonstruiert den Mythos Sherlock Holmes und zeigt ihn als einen 93-Jährigen, der längst im Ruhestand ist und dessen einst brillanten geistigen Fähigkeiten langsam nachlassen, während die verblasste Erinnerung an seinen allerletzten Fall ihm keine Ruhe lässt. Dank Flashbacks darf McKellen in dem Film aber auch eine jüngere und noch aktive Version der Figur spielen.
Mr. Holmes entstand unter der Regie von Bill Condon, dessen letzte Zusammenarbeit mit McKellen, Gods and Monsters über den Frankenstein-Regisseur James Whale, dem Schauspieler seine erste Oscarnominierung einbrachte und Condon den Drehbuchoscar. In den letzten Jahren konnte Condon mit dem zweiteiligen Twilight-Finale und dem missglückten Julian-Assange-Film Inside Wikileaks nicht gerade glänzen, doch ich hoffe, dass die erneute Kollaboration mit McKellen das Beste in dem Regisseur zum Vorschein bringt. Die ersten Kritiken sind jedenfalls positiv und heben natürlich McKellens Performance hervor. Wie gut diese ist, kann man bereits im ersten veröffentlichten Filmclip aus Mr. Holmes sehen:
Da will man doch direkt noch mehr sehen! Zwar ist es bis zu den nächsten Oscars noch lange hin, doch ich stelle die Behauptung auf, dass sowohl McKellen als auch das hervorragende Makeup im Film zu Kandidaten in ihren Kategorien werden. Wie gut die Maske gelungen ist, konnte man bereits in dem von McKellen selbst veröffentlichtem ersten Bild aus dem Film sehen.
Die Handlung des Romans, auf dem Mr. Holmes basiert, lautet wie folgt:
1947 lebt Sherlock Holmes, schon lange im Ruhestand, in einem ruhigen Dorf in Sussex, mit seiner Haushälterin und ihrem Sohn, der selbst ein Amateur-Detektiv ist. Aber anstatt den Ruhestand in Frieden zu genießen, wird Holmes immer wieder von einem 50 Jahre alten, ungelösten Fall heimgesucht. Er erinnert sich nur noch an Fragmente: eine Konfrontation mit einem wütenden Ehemann, ein geheimes Bündnis mit einer wunderschönen aber labilen Ehefrau.
Während seine legendären mentalen Fähigkeiten langsam nachgeben und ohne seinen alten Partner Dr. Watson, stellt sich Holmes dem schwersten Fall seiner Karriere – einem Fall, der ihm vielleicht letztendlich das Mysterium des menschlichen Herzens aufklärt.
Neben dem Filmausschnitt wurde von Roadside Attractions auch das erste Filmposter zu Mr. Holmes veröffentlicht, welches wiederum einen jüngeren Holmes zeigt, als den, den man im Großteil des Films sehen wird. Vielleicht will man ja den Zuschauern nicht nur den greisen McKellen als Holmes zeigen. Schließlich ist McKellen ja auch die Hauptattraktion und das größte Verkaufsargument des Films und soll wiedererkannt werden. Ich hoffe, dass wir schon bald einen Trailer zum Film zu sehen bekommen werden. Wann der Streifen selbst aber in die Kinos kommt, ist noch unbekannt, doch wir halten Euch auf dem Laufenden.