Chiwetel Ejiofor und James Earl Jones in Der König der Löwen © 2019 Walt Disney Studios
Quellen: Walt Disney Studios, Comicbook
Von den zehn Animationsfilmen, die während der Disney Renaissance von 1988 bis 1999 produziert wurden, ist Der König der Löwen der mit Abstand erfolgreichste und beliebteste gewesen. Es gibt kaum ein Kind der Neunziger, das nicht mit der Zeichentrickversion von Shakespeares "Hamlet" aufgewachsen ist, nicht am Boden zerstört war, als Simbas Vater Mufasa in den Tod stürzte und nicht mit Simba mitgefiebert hat, als er gegen seinen hinterlistigen Onkel Scar um seinen rechtmäßigen Platz am Königsfelsen kämpfte. Der König der Löwen ist der einzige handgezeichnete Animationsfilm, der (einschließlich der Wiederaufführungen) weltweit mehr als eine Milliarde US-Dollar eingenommen hat und als Disney die unausweichliche CG-Remake angekündigt hat, war trotz aller Skepsis klar, dass der neue Film auf der Welle der Nostalgie zum Riesenerfolg reiten würde.
Tatsächlich kamen 2019 gleich zwei Neuverfilmungen erfolgreicher Disney-Klassiker aus den Neunzigern in die Kinos. Erst beeindruckte Aladdin mit mehr als einer Milliarde Einspiel und einer überraschend guten Umsetzung der Vorlage, dann fegte nur zwei Monate später Jon Favreaus Der König der Löwen die Konkurrenz weg und spielte weltweit rund $1,67 Milliarden ein. Damit belegt er aktuell Platz 8 der kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten und einen solchen Erfolg konnte Disney natürlich nicht ungenutzt lassen. Während der Originalfilm zwei direkt fürs Heimkino produzierte Fortsetzungen sowie mehrere Zeichentrickserien und Fernsehfilme nach sich zog, wird zum Kinofilm von 2019 Neuland betreten und ein Prequel über Ursprünge von Mufasa produziert.
Moonlight-Macher Barry Jenkins wurde vor geraumer Zeit als Regisseur des zweiten König-der-Löwen-Films angekündigt, während Jeff Nathanson wieder das Drehbuch schrieb. Während der aktuell laufenden Disney-Convention D23 in Anaheim wurde der im selben photorealistischen CGI-Stil produzierte Film mit dem Titel Mufasa: The Lion King offiziell angekündigt und den Anwesenden wurde der erste Teaser gezeigt, der leider nicht im Internet veröffentlicht wurde. Darin erzählt der weise Rafiki, im Original gesprochen von John Kani, die Geschichte von Mufasa, der ohne einen Tropfen königliches Blut geboren wurde und als Kind zum Waisen wurde.
Im gezeigten Trailer wird der junge Mufasa von einer Sturzflut erfasst und mitgerissen und muss später, auf sich allein gestellt, zurechtkommen. Aaron Pierre ("Krypton") spricht in der Originalfassung den jungen Mufasa und Kelvin Harrison Jr. (Waves) seinen Bruder Taka, der später den Namen Scar annimmt. Ihre komplexe Beziehung, die später natürlich die bekannte tragische Wende nimmt, steht im Zentrum des Prequels. Als kleiner Meta-Gag tauchen am Ende des Trailers Timon und Pumbaa aus, wieder gesprochen von Billy Eichner unf Seth Rogen, die sich wundern, dass sie im Film wohl gar nicht vorkommen.
Obwohl die ersten Szenen aus dem Film bei der D23 bereits zu sehen waren, wird der Film selbst erst 2024 in die Kinos kommen, wie Disney bekanntgegeben hat.
Mufasa: The Lion King. 2024. pic.twitter.com/IkPMk6IDGR
— Walt Disney Studios (@DisneyStudios) September 9, 2022
Wie man in meiner Kritik zum neuen Der König der Löwen lesen kann, war ich trotz spektakulärer, oscarprämierter Animationen vom seelenlosen Remake wenig beeindruckt. Tatsächlich bin ich beim Prequel etwas optimistischer, da diesmal eine brandneue Geschichte erzählt wird und Barry Jenkins als Regisseur eine wirklich inspirierte Wahl ist.