Wie ich bereits in meinem Artikel zur Netflix-Veröffentlichung von Thanksgiving erwähnt habe, sind Slasher nach längerer Pause wieder in Mode. Einen Versuch, das Genre im Kino wiederzubeleben, gab es jedoch bereits vor 15 Jahren. In den ersten zwei Monaten von 2009 sind gleich zwei Reboots von Achtziger-Slashern in die nordamerikanischen Kinos gekommen. Im Februar 2009 schwang Jason Voorhees sechs Jahre nach seinem letzten Auftritt in Freddy vs. Jason im von Michael Bay produzierten Freitag-der-13.-Reboot wieder die Machete. Einen Monat zuvor kam der unheimliche Spitzhacken-Mörder in My Bloody Valentine 3D in die Kinos.
My Bloody Valentine wurde von Wes Cravens ehemaligem Regieassistenten Patrick Lussier inszeniert und basierte auf dem gleichnamigen kanadischen Slasher von 1981, der über die Jahre Kultstatus unter Genrefans erlangte, aber nie eine Fortsetzung erhielt. Doch obwohl Jason Voorhees mit insgesamt elf Kinofilmen deutlich größeren Wiedererkennungswert hatte, war My Bloody Valentine erstaunlicherweise noch erfolgreicher an den Kinokassen. Grund dafür war hauptsächlich der Neuheitswert der 3D-Technik. My Bloody Valentine 3D kam in die Kinos, bevor die durch Avatar ausgelöste 3D-Hypewelle die Kinos geflutet und mit schlechten, hastigen Konvertierungen den Zuschauern das 3D vermiest hat. Gerade Horrorfilme wie My Bloody Valentine 3D, Piranha 3D und Final Destination 5 wussten das 3D-Gimmick richtig einzusetzen und das meiste aus den blutigen Kills in der dritten Dimension herauszuholen.
Letztlich waren sowohl Freitag der 13. als auch My Bloody Valentine 3D erfolgreich an den Kinokassen mit jeweils $93 Mio bzw. $100 Mio Einspiel. Dass sie weder einen neuen Slasher-Boom nach sich gezogen haben noch selbst fortgesetzt wurden, ist rückblickend schwer zu erklären. Freitag der 13. wurde Opfer eines langwierigen Rechtsstreits zwischen dem Drehbuchautor des Originalfilms und den Produzenten der Reihe, weshalb die Rechteverteilung bis heute ein echtes Schlamassel ist. Weshalb Lionsgate jedoch das geplante Sequel zu My Bloody Valentine 3D abgesagt hat, obwohl der Film das Siebenfache seines Budgets eingespielt hat, bleibt ein Rätsel.
Es ist schon kurios, dass trotz ihrer Beliebtheit keiner der beiden My-Bloody-Valentine-Filme eine Fortsetzung erhalten hat, wo das Slashergenre doch so dafür bekannt ist, Sequels wie am Fließband zu produzieren. Vorhang auf für Horrorschmiede Blumhouse, die bereits Michael Myers in die Kinos zurückgebracht hat. Bei Blumhouse bekommt der mörderische Minenarbeiter aus My Bloody Valentine seine dritte Chance auf ein Franchise. Wie das Horror-Portal Bloody Disgusting in Erfahrung gebracht hat, befindet sich ein neues Reboot des Slashers bei Blumhouse in Entwicklung. Aktuell gibt es noch keinerlei Details dazu, wer den neuen Film schreiben oder inszenieren soll und ob das Reboot irgendwie mit den ersten beiden Filmen zusammenhängen wird.
Da ich sowohl das 3D-Remake als auch den Originalfilm, den ich erst mehrere Jahre nach der Neuverfilmung erstmals im Kino gesehen habe (an einem Valentinstag natürlich!), mochte und sowieso immer für einen guten Slasher zu haben bin, bin ich gespannt, was Blumhouse aus diesem einfach gestrickten, aber auch sehr unterhaltsamen und herrlich blutigen Franchise machen wird. Hauptsache David Gordon Green lässt die Finger davon!
Quelle: Bloody Disgusting