Nicolas Cage und Diane Kruger in Das Vermächtnis der geheimen Buches (2007) © Walt Disney Pictures
Quelle: The Hollywood Reporter
Mit einigen wenigen Ausnahmen sieht man Nicholas Cage heutzutage nur noch in unterdurchschnittlichen, auswechselbaren Direct-to-DVD-Veröffentlichungen. Dazu gehören Titel wie Arsenal, Tokarev, Tödliches Verlangen oder Vengeance – Pfad der Vergeltung. Vermutlich habt Ihr von den meisten oder allen davon noch nie gehört. Manchmal gelingen dann auch Glücksgriffe wie Mandy, doch auch der Film wurde natürlich nicht von einem breiten Publikum gesehen.
Da vergisst man leicht, dass Nicolas Cage früher mal ein Kassenmagnet war. Seine beste Zeit hatte er in der zweiten Hälfte der Neunziger, als er sich mit Face/Off – Im Körper des Feindes, The Rock und Con Air als Actionstar etablierte. Doch sein großes erfolgreiches Franchise kam noch später. Das Vermächtnis der Tempelritter (OT: National Treasure) von 2004 machte Nicholas Cage zu einer Mischung aus Indiana Jones und Robert Langdon. Der Film wurde zu einem echten Überraschungserfolg, der vor allem zeigte, wie sehr Kinogänger altmodische Abenteuer à la Indiana Jones vermissten. Drei Jahre später wurde Das Vermächtnis des geheimen Buches mit $457 Mio Einspiel zum erfolgreichsten Film in Cages gesamter Karriere. Eine Fortsetzung hätte angesichts des Erfolgs eigentlich selbstverstäbdlich sein sollen. Doch mehr als elf Jahre nach Teil 2 haben wir National Treasure 3 immer noch nicht gesehen, obwohl sowohl Nicolas Cage als auch Produzent Jerry Bruckheimer immer wieder Hoffnung auf einen dritten Film machen.
Kürzlich hat Disney-CEO Bob Iger bei der Jahreshauptversammlung erklärt, dass die Gespräche über den Film tatsächlich noch laufen, er aber noch kein grünes Licht habe: (aus dem Englischen)
(Jerry) Bruckheimer würde einen dritten Film gerne machen und ich weiß, dass Gespräche über den Film mit unserem Studio vermutlich schon seit 2016 laufen. Aber ich weiß, dass der Film noch kein grünes Licht hat.
Woran könnte es liegen, dass Disney die Reihe trotz des großen Erfolges der ersten beiden Filme nicht fortführt? Ein Grund könnte eben Nicolas Cages Filmografie der letzten Jahre sein, der ihn nicht gerade wie einen großen Blockbuster-Star aussehen lässt. Seit den Kassenflops John Carter und Lone Ranger ist Disney mit Investitionen vorsichtig geworden. Das Geschäft konzentriert sich hauptsächlich auf Marvel, Star Wars, Pixar, eigene Animationsfilme und Realadaptionen eigener Zeichentrickklassiker. Diese fünf Standbeine machten in den letzten Jahren nahezu den gesamten Output von Disney aus und die Strategie war von großem Erfolg gekrönt. Vielleicht ist National Teasure 3 einfach eine zu riskante Investition geworden. Tot ist das Projekt allerdings noch nicht und ich vermute, dass Cage liebend gerne für eine weitere Fortsetzung zurückkehren würde. Dazu fehlt noch das Okay des Studios.