Quelle: Bloomberg
Neben Mundschutz-, Desinfektionsmittel- und Toilettenpapierherstellern haben Streaming-Dienste zuletzt mit am meisten von der weltweiten Corona-Krise profitiert. Netflix alleine hat im ersten Quartal des Jahres den prognostizierten Zuwachs an neuen Abonnenten um mehr als das Doppelte übertroffen. Was sollt man schließlich auch tun, wenn die externen Unterhaltungsoptionen alle wegfallen und man die meiste Zeit einfach nur zu Hause verbringt?
In solchen Zeiten muss man natürlich darauf hoffen, dass die Streaming-Dienste auch einwandfrei laufen, und im Großen und Ganzen kann man das von allen großen Anbietern heutzutage auch behaupten. Doch es gibt unter ihnen dennoch Unterschiede. Das Marketingforschungs- und Datenanalyse-Institut J.D. Power führte Ende April eine repräsentative Umfrage unter 1232 erwachsenen US-Amerikanern durch, mit dem Ziel, herauszufinden, welche Streaming-Plattformen während der Krise am zuverlässigsten waren.
Netflix setzte sich klar an der Spitze durch. Im Schnitt berichteten die Nutzer 0.07 technische Probleme pro Stunde an gestreamten Inhalten bei Netflix. Hulu und Amazon Prime platzierten sich dahinter mit 0.11 Problemen pro Stunde. Dann folgte erst Disney+ mit 0.12 technischen Aussetzern pro Stunde Streaming und YouTube TV mit 0.13. Alle anderen Streaming-Anbieter (wie Apple TV+ oder Starzplay) landeten mit jeweils 0.17 technischen Problemen auf dem letzten Platz. Rund 67% der Befragten gaben an, die Streaming-Angebote während der Corona-Krise etwas oder deutlich mehr als sonst zu nutzen.
Zudem wurden die Leute gefragt, für welchen Streaming-Dienst sie sich entscheiden würden, wenn sie nur einen einzigen behalten dürften. Ganze 54% nannten entschieden sich für Netflix. Weit abgeschlagen auf Platz 2 kam dann Amazon Prime Video mit 17% der Nennungen, gefolgt von Hulu mit 13% und Disney+ mit nur 4%.
Natürlich hat eine solche Studie auch methodische Einschränkungen. So bezieht sie sich ausschließlich auf die Nutzer in den USA. Aus Europa wurde zuletzt wieder vermehrt eine stark gedrosselte Birate bei Netflix berichtet. Außerdem stellt sich natürlich auch die Frage, wer genau die Studie in Auftrag gegeben hat, den J.D. Power ist ein privates Unternehmen, das solche Umfragen gegen Bezahlung von externen Auftraggebern durchführt.
Aus meiner persönlichen und daher überhaupt nicht repräsentativen Erfahrung kann ich dem Ergebnis jedoch zustimmen. In vielen Jahren habe ich bei Netflix nahezu keinerlei technische Probleme erlebt. Von Prime kann ich das leider nicht behaupten.