New Yorker Filmkritiker zeichnen Lady Bird als besten Film 2017 aus

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Quelle: NYFCC

Die Auszeichnungen der National Board of Review haben inoffiziell das Oscar-Rennen von 2017/2018 eröffnet und jetzt hat auch einer ältesten und prestigeträchtigsten Filmkritikerverbände der USA seinen Senf dazugegeben. Der New York Film Critics Circle (NYFCC) zählt mehr als 30 Mitglieder und verleiht seit 1935 seine Preise für die besten filmischen Leistungen des Jahres. Wie auch bei allen anderen Kritikerpreisen gilt auch bei den Auszeichnungen des NYFCC, dass sie in keiner direkten Korrelation mit den Oscars stehen, da sie nicht von der Filmindustrie selbst verliehen werden. Dennoch genießen die Kritikerverbände von New York, Los Angeles und Chicago ein hohes Ansehen und wenn sie jemanden auszeichnen, dann lenkt das ggf. auch die Aufmerksamkeit potenzieller späterer Oscar-Wähler auf die jeweiligen Filme oder Performances. In dieser Hinsicht kann man also schon behaupten, dass die Kritikerpreise von namhaften Verbänden durchaus Aufschluss über den Stand der Dinge im Oscar-Rennen geben können.

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Letztes Jahr waren Manchester by the Sea und Moonlight die großen Sieger des NYFCC mit jeweils drei Auszeichnungen, doch der Preis für den "Besten Film" ging an La La Land. Diese drei Filme haben das Oscar-Rennen vom Anfang bis zum Ende dominiert und der NYFCC hat das bereits früh nahegelegt. Allerdings zeichnete der Verband Barry Jenkins' Regie bei Moonlight aus und La La Land als Film, während es bei den Oscars bekanntlich genau andersherum war.

Dieses Jahr hat der NYFCC seine Preise etwas breiter verteilt. Kein Film gewann mehr als zweimal. Der Hauptpreis ging an Greta Gerwigs Regiedebüt Lady Bird. Auch dessen Hauptdarstellerin Saoirse Ronan wurde ausgezeichnet. Ronan gewann erst vor zwei Jahren beim NYFCC für ihre später oscarnominierte Performance in Brooklyn. Bei der National Board of Review landete Lady Bird in der Top 10 des Jahres und gewann zudem die Preise für Gerwigs Regie und für Laurie Metcalf als "Beste Nebendarstellerin". Damit positioniert sich der Film schon früh sehr gut im Oscar-Rennen. Da er aktuell auch der Film mit den meisten Kritiken bei RottenTomatoes ist (195), von denen keine einzige negativ ist, ist es kein Wunder, dass die Kritikerverbände auf ihn abfahren. Leider startet die Coming-Of-Age-Tragikomödie bei uns erst Mitte April.

Sean Bakers kleiner Indie The Florida Project gewann den Regie-Preis und auch die "Nebendarsteller"-Auszeichnung für Willem Dafoe, die er bereits bei der NBR erhielt. Eine Oscarnominierung ist für den Schauspielveteranen so gut wie sicher. Es wird erst die dritte in seiner langen Karriere sein.

Auch einige echte Überraschungen gab es bei den NYFCC Awards. So setzte sich der 21-jährige Timothée Chalamet für Call Me By Your Name gegen die Schwergewichte Daniel Day Lewis, Gary Oldman und Tom Hanks durch. Der Netflix-Film Mudbound gewann den Kamera-Preis überraschend gegen die Favoriten Dunkirk und Blade Runner 2049. Nicht viele hätten auch mit der "Beste Nebendarstellerin"-Auszeichnung für Tiffany Haddish gerechnet. Ihre Performance in Girls Trip ist jedoch sehr mit der von Melissa McCarthy in Brautalarm vergleichbar. Sowohl Brautalarm als auch Girls Trip sind sehr erfolgreiche Komödien mit großen Frauen-Ensembles und sowohl McCarthy als auch Hadish stahlen ihren bekannteren Co-Stars die Show. Eine Oscarnominierung würde mich nicht überraschen.

Unten findet Ihr alle Sieger der diesjährigen New York Film Critics Circle Awards:

Bester Film

Lady Bird

Beste Regie

Sean Baker (The Florida Project)

Bester Hauptdarsteller

Timothée Chalamet (Call Me By Your Name)

Beste Hauptdarstellerin

Saoirse Ronan (Lady Bird)

Bester Nebendarsteller

Willem Dafoe (The Florida Project)

Beste Nebendarstellerin

Tiffany Haddish (Girls Trip)

Bestes Drehbuch

Paul Thomas Anderson (Der seidene Faden)

Beste Kamera

Rachel Morrison (Mudbound)

Bester Animationsfilm

Coco

Bester Dokumentarfilm

Faces Places

Bester ausländischer Film

120 BPM

Bester Debüt-Film

Get Out
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Hier findet Ihr die NYFCC-Sieger aus den Jahren 2016, 2015, 2014, 2013 und 2012.

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