Nicolas Cage schmiedet seine Waffe in Mandy © 2018 Koch Media
Quellen: Bloody Disgusting, Deadline
Okay, viel ist tatsächlich nicht über den geplanten Horrorfilm Longlegs bekannt, außer dass es sich hier laut den Produzenten um ein Werk in der Tradition klassischer Hollywood-Thriller handeln wird – was auch immer das genau bedeutet. Ist mit klassischen Hollywood-Thrillern etwas im Geiste von Alfred Hitchcocks (Psycho) oder eher der folgenden Generationen wie Brian De Palma (Dressed to Kill) oder gar Paul Verhoeven (Basic Instinct) gemeint?
Tatsächlich hat man vielleicht eine Ahnung von der inhaltlichen Ausrichtung – die genannten Beispiele hätten rein plottechnisch in der selben Ära entstanden sein können – dennoch hat jeder dieser Regisseure seinerzeit auch auf eigene Weise Tabus gebrochen, weshalb z. B. ein Basic Instinct in den 60ern undenkbar radikal gewesen wäre. Wie klassisch wird es also, wie weit geht es zurück? Und wie viel Bruch mit der Tradition ist zu erwarten? Der diesjährige Thriller Watcher von Chloe Okuno und mit Maika Monroe in der Hauptrolle hat beispielsweise gezeigt, dass man sich von Hitchcock nicht weit weg bewegen muss, um auch modernes Spannungskino frisch zu präsentieren.
Aber ich schweife ab – bleiben wir dabei, dass inhaltlich noch alles pure Spekulation ist und konzentrieren uns auf die Namen, die zum Verfassen des Artikels geführt haben: Nicolas Cage und Osgood Perkins.
Zum Ersteren muss eigentlich nicht mehr viel geschrieben werden, es reichen Filmbeispiele – Arizona Junior, Vampire’s Kiss, Leaving Las Vegas, Face/Off, Mandy und natürlich… Wicker Man! Jetzt tut sich Crazy Nic mit einem Regisseur zusammen, den ich als einen der interessantesten Genre-Schöpfer aktuell bezeichnen möchte und der obendrein der Sohn von Norman Bates höchstpersönlich ist – Osgood Perkins. Mit seinem wunderbar atmosphärischen Die Tochter des Teufels ist mir der Newcomer 2015 nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Mit dem Netflix-Grusler I Am the Pretty Thing That Lives in the House hat er subtil nachgelegt und mit dem eigenwilligen Horror-Märchen Gretel & Hänsel ein Nischenpublikum (mich!) begeistert. Zuletzt ist Perkins übrigens für Jordan Peele vor die Kamera getreten – er spielt den Regisseur zu Beginn von Nope!
Jetzt bin ich mal gespannt: Sicher freuen sich viele auf einen neuen Nic Cage – doch wer ist hier für Oz Perkins? (Ich!)
Kiernan Shipka im atmosphärischen Die Tochter des Teufels © Koch Media