Robert Englund erklärt das Erfolgsgeheimnis der Nightmare-on-Elm-Street-Reihe

Robert Englund in Nightmare – Mörderische Träume (1984) © New Line Cinema

Quelle: Comicbook

Die von Wes Craven vor 35 Jahren ins Leben gerufene Nightmare-on-Elm-Street-Reihe wird häufig im gleichen Atemzug mit Halloween und Freitag der 13. als klassisches Beispiel eines besonders in den Achtzigern erfolgreichen Slasher-Franchises genannt. Doch zwei Dinge haben Nightmare und dessen Traumkiller Freddy Krueger von den Kohorten besonders abgehoben. Eine davon ist die Ausgangslage. Das (Alb)Traumsetting der Filme ermöglichte den Machern größere Kreativität als die Darstellung eines maskierten Meuchelmörders mit Messer oder Machete. Dadurch wirkten die Filme weniger redundant und trotz ebenfalls schwankender Qualität irgendwie frischer. Der andere große Unterschied ist Darsteller des Schurken. Natürlich haben viele Fans auch ihren Lieblings-Jason (meist Kane Hodder) oder Lieblings-Michael, doch dadurch, dass Freddy Krueger sein Pizzagesicht nicht hinter einer Maske versteckt, prägte Robert Englunds Schauspiel die Figur enorm. Im Horrorgenre ist das höchstens mit Bruce Campbell als Ash und Doug Bradley als Pinhead vergleichbar. Dass das Remake von 2010 scheiterte, lag sicherlich nicht nur daran, dass der Hauptdarsteller ausgetaucht wurde (es gab viele andere Probleme), doch es war auch ein wichtiger Punkt.

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Doch Englund selbst möchte die andauernde Beliebtheit der Reihe nicht als eigenen Verdienst proklamieren. Bei einer Q&A-Session verriet er, weshalb die Reihe seiner Meinung nach so erfolgreich ist und dass die Filme in gewisser Hinsicht sogar zu einem Familienevent wurden: (aus dem Englischen)

So gerne ich es als meinen Verdienst beanspruchen würde, der wahre Grund, weshalb diese Filme so erfolgreich sind, liegt darin, dass Albträume universell sind. Träume sind universell. Ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber egal ob man in einem Iglu in Alaska lebt, oder auf Hawaii surft, oder sich in einem kleinen afrikanischen Dorf um Tiere kümmert – wir haben alle die gleichen Träume, die gleichen Albträume. Wir haben den Traum, in dem wir fallen, wir haben den Traum, in dem wir ertrinken, wir haben den klaustrophobischen Traum – das sind alles gemeinsame Träume. Und aus diesem Grund ist Nightmare on Elm Street sofort ein universeller Hit geworden.

[…] Ich habe inzwischen drei Generationen von Fans. Ich habe eine Generation von Fans aus der Video-Ära, die mir erzählen, dass es meine Nightmare-Filme waren, die sie gemeinsam mit ihrem verstorbenen Vater, oder ihrer verstorbenen Mutter, oder ihrem älteren Bruder, oder dem Stiefvater, oder der alleinerziehenden Mutter, oder dem alleinerziehenden Vater geschaut haben. Alleinerziehende Väter waren wirklich cool und haben ihre Kinder Nightmare on Elm Street schauen lassen. Stiefväter haben das zugelassen, damit sie in den Augen der Kinder cool wirken. […]

Die Reaktionen sind  sehr familienorientiert, voll mit Liebe und gemeinsamen Erfahrungen. Eine Decke, ein Sofa, eine Pizza und der neue Nightmare-Film aus der Videothek. Das wird mir häufig erzählt.

Als jemand, der mit A Nightmare on Elm Street und den Fortsetzungen aufgewachsen ist, weil mich meine Eltern die Filme haben zum Glück schauen lassen, kann ich dem voll und ganz beipflichten. Auch ich verbinde mit diesen Filmen nostalgische Erinnerungen und trotz ihrer sehr übernatürlichen Prämisse liegt die Angst vor Albträumen irgendwie näher als die Furcht vor einem stummen Maskenmörder.

Etwa fünfzehn Jahre nach Freddy vs. Jason schlüpfte Englund letztes Jahr erneut in seine ikonische Rolle für einen Gastauftritt in der Comedyserie "Die Goldbergs". Dass er Freddy jemals wieder auf der Leinwand spielen wird, erscheint leider recht unwahrscheinlich. New Line Cinema arbeitet aktuell an einem weiteren Reboot, geschrieben von David Leslie Johnson-McGoldrick (Conjuring 2).

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