Quelle: 1091 Pictures
Bevor er in fünf Sharknado-Filmen Haie durch die Lüfte wirbeln ließ und in Zombie Tidal Wave einen Tsunami mit Untoten entfesselte, hat Regisseur Anthony C. Ferrante tatsächlich einige halbwegs ernsthafte Horrorfilme gedreht, darunter auch sein Regiedebüt Boo, das ich vor einer halben Ewigkeit beim Fantasy Filmfest gesehen habe und der zwar keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt, aber wunderbar als netter Fast-Food-Grusler durchgeht.
Nach einem Jahrzehnt von nahezu ausschließlich albernen Trashfilmchen kehrt Ferrante mit seinem neusten Werk Nix wieder ins ernsthafte Fach zurück. Auch wenn das Plakat mit "vom Regisseur von Sharknado" wirbt, hat die düstere, bedrückende Atmosphäre des Films nichts mit dem Asylum-Trash gemeinsam. In Nix, dessen Titel nicht von ungefähr kommt und der von der deutschen Folklore inspiriert ist, erschüttert eine Tragödie an einem geheimnisvollen See eine Familie. Rund 20 Jahre später versucht Familienvater Jack Coyle (James Zimbardi) seine zerrüttete Familie zusammenzuhalten, als ein seltsames und furchterregendes Wesen sie erneut heimsucht, alte Wunden öffnet und eine weitere Tragödie sich anbahnt. Während Jack unter seinem Trauma und den Konsequenzen leidet, muss er zugleich seine junge Nichte vor der Kreatur beschützen, die droht, sie alle zu vernichten. Laut den Produzenten handelt Nix von Trauma und Sucht und den Auswirkungen, die eine Tragödie auch nach Jahrzehnten auf eine Familie haben kann.
Diese Beschreibung scheint Nix tatsächlich dem immer populärer werdenden Subgenre des anspruchsvolleren Folk Horrors zuzuordnen. Der Trailer zum Film, den ihr unten sehen könnt, wirbt jedenfalls u. a. mit einem Vergleich mit Arthouse-Horrofilmen wie Hereditary – Das Vermächtnis und The Lodge:
Weitere Rollen spielen in Ferrantes Film Michael Paré (Das Philadelphia Experiment) und Horrorikone Dee Wallace (Das Tier).
In Deutschland hat Nix noch keinen Starttermin, in den USA wird er am 27. September auf allen gängigen digitalen Plattformen zum Kaufen und Leihen veröffentlicht. Ich hoffe, dass die Zuschauer nach der Sichtung nicht denken werden: "Das war nix!" Sorry, ich konnte nicht widerstehen.