Connie Nielsen und Bob Odenkirk in Nobody © 2021 Universal Pictures
Quellen: Comicbook, Screenrant
Liam Neesons plötzlicher später Wandel von einem Charakterdarsteller zum Actionstar nach 96 Hours war überraschend und durchaus erfolgreich, zumindest bevor austauschbare Neeson-Klopper die Kinos inflationär überschwemmten. Doch der Schauspieler aus Schindlers Liste und Tatsächlich… Liebe ist nicht mehr der unwahrscheinlichste Schauspieler, der in den letzten 15 Jahren eine erstaunlich gute Figur als Actiondarsteller gemacht hat. US-Comedian Bob Odenkirk, den meisten vermutlich als schmieriger Rechtsverdreher Saul Goodman aus "Breaking Bad" und dem Spin-Off "Better Call Saul", übernahm mit 57 die Hauptrolle in Nobody des Hardcore-Regisseurs Ilya Naishuller, in dem er den augenscheinlich langweiligen, passiven Büroangestellten Hutch verkörperte, der in den Augen seiner Familie ein Loser ist. In Wahrheit war Hutch in einem früheren Leben ein Profikiller im Auftrag der US-Geheimdienste. Ein brutaler Zwischenfall katapultiert Hutch in sein altes Leben zurück und bringt ihn und seine Familie ins Visier russischer Gangster.
Der Plot von Nobody war nicht gerade originell. Durchschnittliche Familienmenschen, die eigentlich Elite-Killer sind, gab es schon in Filmen wie A History of Violence, Tödliche Weihnachten und zuletzt Fair Play. Der große Reiz an Nobody war, einem Schauspieler wie Odenkirk, der noch nie auch nur annähernd eine vergleichbare Rolle gespielt hat, dabei zuzusehen, wie er seine Gegner brutal auseinandernimmt. Die fantastische Kampfchoreografie in dem Film kam auch nicht von ungefähr: Stuntprofi- und John-Wick– und Atomic-Blonde-Regisseur Regisseur David Leitch produzierte den Film, während John-Wick-Autor Derek Kolstad das Drehbuch schrieb.
Als Nobody im Frühjahr 2021 in die Kinos kam, steckte die Industrie noch tief in der Corona-Krise. Viele Kinos waren noch gar nicht geöffnet und Menschen hatten Angst vor geschlossenen Räumen. Dennoch war Nobody einer der wenigen Filme zu der Zeit, die zunächst exklusiv im Kino zu sehen waren und erst einige Woche später digital zum Kauf veröffentlicht wurden. Trotz der widrigen Bedingungen spielte die Produktion weltweit rund $58 Mio ein und war bei einem Budget von $17 Mio ein solider Erfolg. Im Heimkino erfreute er sich ebenfalls sehr großer Beliebtheit und es dauerte nicht lange, bis erste Gespräche über ein Sequel begonnen haben. Ende 2022 haben Leitch und seine Produktionspartnerin und Ehefrau Kelly McCormick bestätigt, dass an Nobody 2 gearbeitet werden würde, jedoch sind bald drei Jahre seit dem ersten Film vergangen, ohne dass das Sequel konkrete Fortschritte gemacht hat.
Kürzlich wurde Connie Nielsen, die in dem Film Hutchs Ehefrau verkörpert hat, nach dem Stand der Dinge gefragt und sie hat bestätigt, dass eine Fortsetzung weiterhin in Arbeit sei, konnte aber nicht mehr dazu sagen: (aus dem Englischen)
Ja, wir machen es, aber ich kann euch noch nichts darüber verraten.
Gegenüber einer weiteren Online-Publikation verriet sie, dass sie besonders an der Familiendynamik in diesen Filmen interessiert sei und sich freue, mit Odenkirk bald wieder zusammenzuarbeiten:
Wer liebt Bob nicht? Bob ist einfach so cool und witzig und liebenswert und er hat eine unglaubliche Energie. Ich liebe ihn. Der Kerl ist so toll. Und dann hat man zusätzlich noch diese Familie. Ich bin ein Familienmensch und ich liebe es, Spannungen innerhalb einer Familie aufzuzeigen; die natürlichen Spannungen, aber auch die Liebe, die alle diese Menschen miteinander verbindet. Es ist eine großartige Familie. Es ist eine tolle Geschichte und ich freue mich darauf, zu ihr zurückzukehren.
Wenn wir schon vier John-Wick-Filme haben, gibt es wohl keinen Grund, wieso nicht auch Odenirk als Hutch zumindest noch ein- oder zweimal um Einsatz kommen sollte. Viel Zeit sollten sich die Macher jedoch nicht lassen, schließlich ist Odenkirk bereits 61 und erlitt am Set der sechsten "Better Call Saul"-Staffel einen Herzinfarkt.