Nope wirbt mit neuem Trailer um die Oscars

Quelle: Universal Pictures

Filme aus den Genres Fantasy, Science-Fiction und Horror, häufig schlicht zusammengefasst als "Genrefilme", haben es traditionell schwer, die verdiente Anerkennung der im Schnitt eher älteren und konservativen Oscar-Wähler zu bekommen. Filme wie 2001 – Odyssee im Weltraum, Matrix, Terminator 2, Blade Runner oder Shining erhielten bestenfalls in technischen Kategorien Beachtung. Es gab natürlich auch Filme wie Der Exorzist, Sixth Sense, Der weiße Hai, Avatar und Der Herr der Ringe, die einen massiven Fußabdruck in der Filmlandschaft hinterlassen haben, den nicht einmal die Academy ignorieren konnte, doch leider sind es immer noch seltene Ausnahmen inmitten traditioneller Dramen, Komödien und gelegentlicher Thriller, die bei den Oscars im Rennen sind.

Ein Filmemacher, dem es gelungen ist, die Genre-Hürde zu überwinden, war Jordan Peele, dessen Regiedebüt Get Out für vier Oscars, darunter als "Bester Film", nominiert war. Peele wurde zum ersten afroamerikanischen Autor, der den Drehbuch-Oscar gewonnen hat. Peeles zweiter, ambitionierter Horrorfilm Wir hat das Publikum deutlich mehr polarisiert als sein Erstling und erhielt keine einzige Oscarnominierung, obwohl Hauptdarstellerin Lupita Nyong’o darin eine der besten Performances ihres Jahres abgeliefert hat.

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Mit Peeles drittem Film Nope hofft Universal wieder auf größeres Interesse der Academy. Was in den Trailern nach einem klassischen Alien-Film aussah, stellte sich als Peeles originelle Hommage an Der weiße Hai heraus, natürlich wieder mit einem kritischen Subtext, der die Sensationsgeilheit der Menschen, ihr Bedürfnis nach großen Spektakeln und die Selbstüberschätzung des Menschen im Angesicht der Natur unter die Lupe nimmt.

Nope ist Peeles mit Abstand größter und teuerster Film bisher, mit beeindruckenden IMAX-Ausnahmen des oscarnominierten Kameramanns Hoyte van Hoytema (Dunkirk). Die Lobeshymnen auf den Film waren nicht so einhellig wie bei Get Out, doch Nope gehört zu den Filmen, die ihre volle Wirkung erst im Nachgang entfalten, wenn der Film Zeit hatte, etwas zu sacken. Aus Grund taucht er aktuell vermehrt in den Jahres-Top-10-Listen vieler Filmfans und -journalisten auf. Der American Film Institute wählte ihn bereits als einen der zehn besten US-Filme 2022 und der New York Film Critics Circle prämierte Keke Palmer als "Beste Nebendarstellerin". Zumindest in mehreren technischen Kategorien und für sein Drehbuch verdient Nope Beachtung und um diese wirbt Universal nun proaktiv mit einem "For Your Consideration"-Trailer, der sich an Academy-Mitglieder richtet und besonders positive Rezensionen für den Film hervorhebt.

Mir macht der Trailer vor allem Lust, den Film möglichst bald wieder zu sehen. Peeles Get Out und Wir fand ich mit jeder wiederholten Sichtung immer besser und hoffe auf einen ähnlichen Effekt bei Nope.

Am 24. Januar werden wir dann erfahren, ob sich Universals Bemühungen gelohnt haben, denn dann werden die Nominierungen für die 95. Academy Awards verkündet.

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