Nur noch ein einziges Mal kommt zu Netflix

Eigentlich hätte die Verfilmung von Colleen Hoovers Bestseller "Nur noch ein einziges Mal" (OT: "It Ends with Us") der größte Triumph in den Karrieren aller Beteiligten werden sollen. Der vom Schauspieler und gelegentlichen Filmemacher Justin Baldoni inszenierte Film mit Blake Lively in der Hauptrolle kam im August letzten Jahres in die Kinos und spielte trotz gemischter Kritiken und kritischer Reaktionen auf den Umgang des Films und seiner Marketingkampagne mit dem Thema der häuslichen Gewalt bei einem Produktionsbudget von $25 Millionen weltweit mehr als $350 Millionen ein. Für Sony war Nur noch einziges Mal der profitabelste Film 2024, für Hauptdarstellerin Blake Lively der erfolgreichste Film ihrer Karriere. Zum Start belegte der Film den zweiten Platz der US-Kinocharts hinter Deadpool & Wolverine mit Livelys Ehemann Ryan Reynolds in der Hauptrolle. Zum ersten Mal seit 1990 gehörten der erste und der zweite Platz der Kinocharts einem Hollywood-Ehepaar.

Doch anstelle des eigentlich zu erwartenden Jubels und den selbstverständlichen Vorbereitungen einer auf den ersten Blick unvermeidlichen Fortsetzung (schließlich gab es auch einen Nachfolger zur Romanvorlage), steht der Film aktuell im Mittelpunkt der heftigsten Schlammschlacht Hollywoods seit Jahren. Wenn Ihr Nachrichten aus der Filmwelt und Entertainment-News auch nur peripher mitverfolgt, habt Ihr sie sicherlich schon mitbekommen. Bereits zur Veröffentlichung des Films zeichnete sich Zwietracht zwischen der Hauptdarstellerin und Produzentin Lively und dem Regisseur und Co-Star Baldoni ab. Die beiden gaben keine gemeinsamen Interviews und ließen sich bei Premieren auch nie gemeinsam auf dem roten Teppich blicken. Livelys scheinbar lockerer Umgang mit den ersten Themen des Films und ihr Fokus auf die Romantik-Aspekte wurden in den Medien und im Internet kritisiert.

Ende des Jahres platzte dann die Bombe. Lively beschuldigte Baldoni öffentlich sexueller Belästigung, übergriffiger und missbräuchlicher Handlungen beim Dreh, feindseliger Arbeitsatmosphäre und vor allem einer von ihm beauftragten PR-Kampagne, die ihren Ruf gezielt ruinieren sollte, damit ihr später niemand die Vorwürfe glauben würde. Geleakte Messenger-Nachrichten zwischen Baldoni und seiner Krisenberatungsfirma ließen keine Zweifel an den Absichten. Im Dezember reichte Lively eine offizielle Beschwerde gegen Baldoni und seine Produktionsfirma bei der kalifornischen Justiz ein. Keine zwei Wochen später verklagte Baldoni The New York Times wegen eines rufschädigenden Artikels um 250 Millionen US-Dollar und konterte Livelys Beschwerde letzten Monat mit einer 400-Millionen-Dollar-Klage gegen sie und ihren Gatten Reynolds, dessen Figur Nicepool in Deadpool & Wolverine laut Baldonis Anwalt einzig und alleine erschaffen worden sei, um sich über Baldoni lustig zu machen.

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Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht weitere schmutzige Details über den Dreh des Films und Baldonis bizarres Verhalten gegenüber Lively ans Licht kommen. Der New Yorker Richter Lewis J. Liman (Bruder des Edge-of-Tomorrow-Regisseurs Doug Liman!) hat den Beginn der Gerichtsverhandlung für März 2026 angesetzt und man kann sich nur ausmalen, welche schmutzige Wäsche der beiden bis dahin noch in der Öffentlichkeit gewaschen werden wird.

Weil die Filmrechte an der Romanfortsetzung aktuell Baldoni gehören und eine weitere Zusammenarbeit zwischen Lively und ihm so wahrscheinlich ist wie eine gute Videospielverfilmung von Uwe Boll, ist eine Verfilmung von "Nur noch einmal und für immer" vom Tisch. Der öffentliche Schlagabtausch zwischen Lively und Baldoni und die dadurch resultierende mediale Überpräsenz der beiden hat den eigentlichen Film, den sie erschaffen haben, leider komplett überschattet. Dabei ist es wirklich bemerkenswert, dass ein Drama über häusliche Gewalt zu einem weltweiten Kassenhit wurde, der Filme wie Alien: Romulus, A Quiet Place: Tag eins und Ghostbusters: Frozen Empire an den Kinokassen hinter sich gelassen hat. Allein in Deutschland wurden fast 1,8 Millionen Kinotickets für den Film verkauft.

Vielleicht machen die ganzen Skandale aber auch Leute neugierig auf den Film, frei nach dem Motto, dass es keine schlechte PR gibt. Wenn Ihr zu dieser Gruppe gehört oder den Film, wie ich, im Kino einfach verpasst habt, habt Ihr ab nächster Woche die Gelegenheit, ihn ganz bequem zu Hause bei Netflix nachzuholen, wo er dank des Sony/Netflix-Deals m 17. Februar erscheinen wird. Falls Ihr immer noch keine Ahnung habt, wovon Nur noch ein einziges Mal handelt, verrät Euch der Trailer unten mehr:

Quelle: Netflix Deutschland

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