Harumi Shuhama in One Cut of the Dead © 2017 Koch Media
Quelle: Variety
Einer der größten Publikumslieblinge beim letztjährigen Fantasy Filmfest war die Mikro-Budget-Zombiekomödie One Cut of the Dead aus Japan. Der clevere Meta-Film handelt von der Produktion eines trashigen Zombiefilms, dessen Set plötzlich von echten Zombies überlaufen wird. Das kommt dem durchgeknallten, skrupellosen Regisseur nur sehr gelegen, der seinen Darstellern endlich realistische Angstreaktionen entlocken kann.
Mehr soll an dieser Stelle zu der überraschenden und wendungsreichen Handlung dieser kleinen Perle nicht verraten werden, nur dass ein Blick sich sowohl für Genrefans als auch für alle Liebhaber exzentrischer Filmkost definitiv lohnt. In Deutschland fanden kürzlich in zahlreichen Kinos Sondervorstellungen des Films statt, der am 23. Mai über Koch Media auf DVD, Blu-ray und im schicken Mediabook erscheinen wird.
In seiner japanischen Heimat avancierte dieser für mickrige $27.000 produzierte Underdog zu einem echten Kassenschlager mit etwa $26 Mio Einspiel. Weder der Regisseur noch die Darsteller, die zum Teil selbst zahlen mussten, um dabei sein zu dürfen, wurden an dem enormen Profit beteiligt. Bei zahlreichen internationalen Festivals wurde der Film zu einem echten Renner und natürlich dauerte es nicht lange, bis ein englischsprachiges Remake ins Auge gefasst wurde. Patrick Cunningham, der in Japan ansässige US-amerikanische Filmproduzent, der u. a. Indie-Filme wie Martha Marcy May Marlene und Starlet produzierte, ergatterte die Remake-Rechte an One Cut of the Dead. Er begründet das Remake damit, das nur die wenigsten Zuschauer im Westen den Film sehen werden und es zu schade um das originelle und spaßige Konzept sei.
Das Remake soll mit einem kleinen Budget in den USA entstehen. Wie Cunningham an die Remake-Rechte kam ist auch eine interessante Geschichte für sich. Theaterregisseur Ryoichi Wada erhob kurz nach dem Erfolg des Originalfilms gegenüber dessen Regisseur Shinichiro Ueda Plagiatsvorwürfe. So soll One Cut of the Dead viel von seinem Stück "Ghost in the Box" kopiert haben. Cunningham fungierte als Mediator zwischen den beiden einstigen Freunden und half ihnen dabei, das Missverständnis zu lösen. Als Dank darf er nun One Cut of the Dead neu verfilmen.
Aktuell hat das Remake weder einen Autor noch einen Regisseur. Bei richtiger Vermarktung hat der Streifen, meiner Meinung nach, großes Hitpotenzial. Natürlich braucht der Originalfilm keine Neuadaption, doch Cunningham hat nicht Unrecht, wenn er sagt, dass ihn ansonsten nur ein ausgewähltes Publikum sehen wird. Unsere Empfehlung hat das Original allemal!