Oppenheimer: Christopher Nolans oscarprämiertes Epos kommt zu Amazon Prime

Mit fünf Auszeichnungen (darunter als bester Film) bei insgesamt sechs Nominierungen wurde Sean Bakers Anora Anfang des Monats zum großen Abräumer der diesjährigen Oscars. Baker selbst stellte mit vier gewonnen Oscars in einer Nacht den Rekord von Walt Disney ein. Anoras Sieg war ein großer und absolut verdienter Triumph fürs Independent-Kino. Doch nüchtern betrachtet, wird den Film leider kaum jemand sehen.

Natürlich hat der Oscarsieg mehr Leute neugierig auf den Film geweckt, der am Wochenende nach der Verleihung in die US-amerikanischen und deutschen Kinocharts zurückkehrt ist. Dennoch sind die Einspielergebnisse bzw. Besucherzahlen des Films verglichen zu den üblichen Mainstream-Hits mickrig. Weltweit hat Anora bislang $52 Millionen eingenommen. Sogar wenn man die Inflation außer Acht lässt, haben von allen Oscarsiegern der letzten 40 Jahre nur Tödliches Kommando – The Hurt Locker und die von Covid betroffenen Nomadland und CODA noch weniger eingespielt. Keine 200.000 Kinotickets wurden in Deutschland für Anora bisher gelöst. Sogar M. Night Shyamalans Trap haben letztes Jahr mehr Menschen in Deutschland im Kino gesehen.

Früher war es keine Seltenheit, dass die großen Oscargewinner auch unter den kommerziell erfolgreichsten Filmen ihrer Jahre zu finden waren, wie Der Pate, Titanic, Forrest Gump, Der mit dem Wolf tanzt oder Platoon. Inzwischen kommt das kaum vor, dass ein Film der Academy und dem "normale" Kinopublikum gleichermaßen gefällt. Hits wie Avatar, Barbie, Top Gun: Maverick oder Wicked werden nominiert, gewinnen den Hauptpreis aber nicht. Eine rühmliche Ausnahme bildete Christopher Nolans Oppenheimer vorletztes Jahr. Auch wenn die dreistündige, teils schwarzweiße Filmbiografie eines Physikers auf Papier nicht gerade nach einem Blockbuster klingt, vereinte Oppenheimer die Kritiker und die Kinogänger in ihrer Begeisterung und bildete zusammen mit Barbie das größte kulturelle Event des Sommers 2023: Barbenheimer. Wer mitreden wollte, musste beide Filme sehen.

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Oppenheimer spielte weltweit fast eine Milliarde US-Dollar ein, mehr als jeder andere Nolan-Film außer The Dark Knight und The Dark Knight Rises. In Deutschland sahen ihn mehr als 4,2 Millionen Menschen im Kino. Als er dann letztes Jahr sieben Oscars gewonnen hat, wurde er nicht nur zum größten Oscarabräumer seit Slumdog Millionär, sondern auch zum kommerziell erfolgreichsten Oscarsieger seit dem Finale der Herr-der-Ringe-Trilogie.

Als leidenschaftlicher Kinofan und erklärter Streaming-Gegner sorgte Nolan dafür, dass Oppenheimer zu einem richtigen Kino- bzw. IMAX-Event wurde, indem er mit Universal im Vorfeld vereinbart hatte, dass der Film mindestens 100 Tage lang exklusiv im Kino zu sehen sein würde. Doch natürlich landet jeder große Filme früher oder später auch im Stream und Oppenheimer fand zunächst seine deutsche Streaming-Heimat bei Sky bzw. WOW. Das ändert sich jedoch morgen, denn ab dem 20. März könnt Ihr Nolans Meisterwerk auch bei Amazon Prime auf Euren Smart-TVs, Tablets oder Smartphones im Abo streamen – nur erzählt es Nolan nicht!

Wer den Film Oscargewinner Cillian Murphy als "Vater der Atombombe" J. Robert Oppenheimer im Kino verpasst hat, sollte ihn auf jeden Fall nachholen – idealerweise auf einem möglichst großen Fernseher mit einer richtig guten Soundanlage. Hier noch der deutsche Trailer:

Quelle: Amazon Prime Video

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