Cillian Murphy in Oppenheimer © Universal Pictures
Quellen: Dark Horizons, Total Film Twitter
Es gibt sicher nicht viele Regisseure, die einen in teils monochromen Bildern gedrehten Historienfilm zu einem der meisterwarteten Kinoereignisse des folgenden Jahres werden lassen. Christopher Nolan, der Schöpfer der Dark-Knight-Trilogie sowie den intelligenten Blockbustern Inception und Tenet, gehört zu den raren Gestalten des heutigen Hollywood-Betriebs, die allein durch ihren Namen Massen an Filmfans in die Lichtspielhäuser ziehen.
Wie länger bekannt ist, wird der fünffach oscarnominierte Drehbuchautor und Regisseur hierzulande am 20. Juli 2023 mit dem Biopic Oppenheimer zurückkehren, das auf dem Buch "American Prometheus" von Kai Bird und Martin J. Sherwin basiert und Cillian Murphy in der Rolle des theoretischen Physikers und "Vaters der Atombombe" zeigt.
Der Amerikaner J. Robert Oppenheimer hatte während des Zweiten Weltkriegs das geheime "Manhattan-Projekt" geleitet, dessen Ziel die ersten Nuklearwaffen gewesen waren, deren Einsatz schließlich die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki verwüsteten. Der Entwickler zeigte sich von den entsetzlichen Konsequenzen seiner Tätigkeit derart erschüttert, dass er sich im Verlauf gegen das nukleare Wettrüsten zwischen der Sowjetunion und den USA eingesetzt hat – die historischen Wurzeln dieses Themas könnten aufgrund der momentanen Situation in der Ukraine kaum aktueller erscheinen.
Wie schon beim Vorgänger Tenet, der mit einer mysteriösen Operation in Kiew beginnt und als Antagonisten russische Oligarchen mit Zugang zu Plutonium zeigt, hat Nolan mit seiner neuen Arbeit wieder auf gruselige Weise den Finger am Puls der Zeit, auch wenn er – wie bereits beim Kriegsfilm Dunkirk – diesmal Geschichte eher reflektiert als in einem futuristischen Setting voranzudenken. Oppenheimer wird kein adrenalingetränktes Actionspektakel werden, wie es viele Werke des Regisseurs sind, doch verspricht schon der erstmalige Schwarzweiß-IMAX-Einsatz durch dessen Kameramann Hoyte van Hoytema ein außergewöhnliches Kinoerlebnis.
Ganz ohne Zerstörung kommt ein Film über die Testung von Atombomben dann natürlich nicht aus – und Nolan wäre nicht Nolan wenn er die Explosion ganz artig und steril am Computer generieren ließe. Wie er den Kollegen von Total Film berichtet, hat die Inszenierung der ersten Atomdetonation – dem sogenannten Trinity-Test – ihn und sein Team vor enorme Herausforderungen gestellt.
Aus dem Englischen:
Ich denke, die Nachstellung des Trinity-Tests ohne den Einsatz von Computer-Grafiken war eine riesige Herausforderung, der wir uns gestellt haben.
Andrew Jackson – mein Aufseher für Visuelle Effekte, ich habe ihn früh an Bord geholt – hat nach Wegen gesucht, wie wir viele der visuellen Effekte praktisch machen können, von der Darstellung der Quantendynamik und Quantenphysik bis zur Nachstellung des Trinity-Tests selbst, mit meinem Team, in Los Alamos auf einer Bergplatte in New Mexiko unter ungewöhnlichem Wetter – viel davon war notwendig für den Film -, bezogen auf die rauen Bedingungen da draußen – es waren enorme pratische Herausforderungen.
Auch in Sachen Aufnahmematerial ist man für Oppenheimer den unbequemen Weg gegangen und hat IMAX extra von der Entwicklung eines neuen Filmvorrats überzeugt.
Aus dem Englischen:
Wir haben die Leute bei Kodak Photochem herausgefordert, diese Arbeit für uns zu machen. Und sie haben es noch gesteigert. Zum allerersten Mal ist es uns möglich gewesen, mit IMAX-Film in Schwarz-weiß zu drehen. Und die Ergebnisse waren spannend und außergewöhnlich. Direkt als Hoyte (van Hoytema, der Kameramann) und ich die ersten Testergebnisse sahen, wussten wir dass dies das Format ist, in das wir uns sofort verliebten.
Wem das Geschriebene hier nicht reicht und gern auch etwas neues Anschauungsmaterial zu Oppenheimer haben möchte, kann sich vorerst an einigen Bildern erfreuen, die ebenfalls Total Film via Twitter geteilt haben und neben Cillian Murphy auch Emily Blunt (Sicario) und Robert Downey Jr. (Avengers: Endgame) in ihren Rollen zeigen:
Christopher Nolan's #Oppenheimer is one of the most anticipated movies of next year – and headlines our new issue! Be sure to pick it up on newsstands this Thursday (we are unfortunately sold out online!) pic.twitter.com/4mrXMM7Gxr
— Total Film (@totalfilm) December 12, 2022
A few more pictures from #Oppenheimer – be sure to keep an eye on our Twitter feed as we unveil new stories throughout the day pic.twitter.com/v53FuvIPqf
— Total Film (@totalfilm) December 12, 2022
Außerdem sind in dem stargespickten Film u.a. Florence Pugh (Midsommar), Gary Oldman (Dame, König, As, Spion), Matt Damon (Der Marsianer) und Rami Malek (Bohemian Rhapsody) dabei.
Da bleiben doch eigentlich keine Wünsche offen – oder?