Quelle: Universal Pictures
Die Welt wird immer schneller und die Dinge kurzlebiger. Früher begann die Marketingkampagne zu großen Blockbuster-Kandidaten nicht selten ein gutes Jahr vor Kinostart, manchmal sogar noch vor Drehbeginn mit einem Teaser-Trailer ohne eigentliche Bilder aus dem Film. Heutzutage werden die Teaser zu den meisten kommenden Blockbustern meist drei bis vier Monate, in seltenen Fällen auch mal ein halbes Jahr im Voraus veröffentlicht. Nur ganz wenige und ganz große Projekte werden ein Jahr im Voraus schon beworben wie beispielsweise Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins.
Aber auch die Marketingkampagnen zu den Filmen von Regievisionär Christopher Nolan werden beginnen nicht selten früh. Schließlich geht es kaum größer als Nolan heutzutage, wenn es um großes, bildgewaltiges Kino geht. Die ersten Teaser-Trailer zu The Dark Knight Rises, Inception und Tenet wurden jeweils rund ein Jahr vor dem Kinostart der jeweiligen Filme veröffentlicht.
Mit seinem nächsten Film, Oppenheimer, wechselt Nolan zwar nach seinem Zerwürfnis mit Warner zu Universal, doch auch diesmal beginnt das Marketing schon früh. Nachdem das erste Teaser-Poster exakt ein Jahr vor Kinostart online aufgetaucht ist, wurde nun der erste Ankündigungsteaser veröffentlicht, der bei YouTube als Live Video in Dauerschleife läuft mit einem Countdown zum Kinostart nächstes Jahr. Die Zuschauer erwarten kurze Eindrücke von Hauptdarsteller Cillian Murphy als J. Robert Oppenheimer, der theoretische Physiker, der zum "Vater der Atombombe" wurde. Opulente Bilder sind noch nicht zu sehen, stattdessen wir das Video größtenteils in kontrastreichem Schwarzweiß präsentiert, was natürlich die Frage aufwirft, ob der gesamte Film schwarzweiß sein wird. Tatsächlich scheinen einige Teile des Films mit IMAX-Kameras auf 65mm Schwarzweiß-Film gedreht worden zu sein, allerdings nicht der gesamte Film, ähnlich wie bei Memento, seinem letzten Film, den Nolan nicht für Warner gedreht hat.
Die Besetzung von Oppenheimer ist vermutlich die größte in Nolans Karriere, und das sagt schon was aus. Als Oppenheimers Ehefrau spielt Emily Blunt (Jungle Cruise) in dem Streifen mit. Robert Downey Jr. (Iron Man), Florence Pugh (Midsommar), Matt Damon (Der Marsianer), Rami Malek (Bohemian Rapsody), Jason Clarke (Zero Dark Thirty), Kenneth Branagh (Tenet), Josh Hartnett (Pearl Harbor), Emma Dumont ("The Gifted"), Benny Safdie (Licorice Pizza), James D’Arcy (Dunkirk), Olivia Thirlby (Juno), Dane DeHaan (Chronicle), David Dastmalchian (The Suicide Squad) Jack Quaid ("The Boys"), Alex Wolff (Hereditary – Das Vermächtnis), Casey Affleck (Gone Baby Gone), Matthew Modine (Full Metal Jacket), Alden Ehrenreich (Solo: A Star Wars Story) und Matthias Schweighöfer (Army of the Dead) spielen weitere Rollen in dem Film. Auch Gary Oldman (Batman Begins) absolviert einen Gastauftritt in einer Szene, wie er kürzlich enthüllt hat.
Oppenheimer basiert auf der Biografie "American Prometheus" von Kai Bird und Martin J. Sherwin die Nolan selbst adaptiert hat. Mit einem Budget von $100 Mio und einer Verpflichtung, den Film mindestens 100 Tage lang exklusiv im Kino laufen zu lassen, hat Universal sich ins Zeug gelegt, um zum neuen Studio des Filmemachers zu werden. Nichtsdestotrotz dürfte es Nolans kostengünstigster Film seit Prestige – Meister der Magie werden. Vielleicht wird es auch sein Ticket zu den Oscars werden.
In den deutschen Kinos startet Oppenheimer am 20.07.2023. Der erste vollwertige Trailer ist vermutlich gegen Jahresende zu erwarten. Die Dreharbeiten wurden bereits im Mai beendet.