James Wolk und Natalie Martinez in "Ordinary Joe" © 2021 NBCUniversal Media, LLC
Quelle: TVLine
Was wäre wenn? Das ist eine Frage, die sich fast alle Menschen im Laufe ihres Lebens früher oder später stellen. Kleine, zunächst wenig bedeutsam erscheinende Entscheidungen können große Auswirkungen für den Rest unseres Labens haben. Hätte es diese Seite, an der ich bald seit zehn Jahren arbeite, überhaupt gegeben, wenn ich 2011 einen Freund nicht spontan zu einer Pressevorführung von Real Steel begleitet hätte (wobei wir dachten, dass Drive gezeigt werden würde)? Vermutlich nicht. Alltägliche Entscheidungen können den Verlauf unseres Lebens in die eine oder andere Richtung lenken.
Dieser Gedanke wurden in Filmen wie Krzysztof Kieślowski Der Zufall möglicherweise und Peter Howitts Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht mit Gwyneth Paltrow ausgespielt, in denen sich das Leben der Hautfigur unterschiedlich entwickelt, je nachdem ob sie einen U-Bahn-Zug bekommt oder nicht. Bereits 2006 schrieb The-Batman-Regisseur Matt Reeves, damals noch am besten bekannt als Co-Schöpfer der Serie "Felicity", für ABC das Drehbuch zur Serie "Ordinary Joe" (englischer Begriff für "Durchschnittstyp"), in der die Entscheidung eines College-Absolventen am Tag seiner Abschlussfeier zu einem von drei möglichen Verläufen seines Lebens führt. Reeves nutzte dabei das Konzept, das Caleb Ranson für den britischen Sender ITV geschrieben hat. Doch weder ITV noch ABC erteilten den Serien grünes Licht.
Mehr als zehn Jahre später, als Reeves schon ein etablierter Blockbuster-Regisseur der Planet-der-Affen-Sequels war, griff NBC die Idee noch einmal auf und schickte "Ordinary Joe" in Serie, die vergangenen September in den USA angelaufen ist. Jedoch wurde die Serie mit James Wolk ("Zoo") in der Titelrolle nicht zum erhofften Erfolg. Nach mittelmäßigen Kritiken erzielte die Staffelpremiere passable 3,9 Millionen Zuschauer zum Serienauftakt, doch die Quoten sanken schnell und erreichten ihren Tiefpunkt von 1,4 Millionen Zuschauer mit dem Staffelfinale im Januar. Co-Showrunner Russell Friend gab damals schon zu, dass die Zukunft der Serie in der Schwebe sei und jetzt hat NBC sie offiziell nach nur einer Staffel abgesetzt.
Wolk spielt in "Ordinary Joe" Joe Kimbreau, der am Tag seiner Abschlussfeier der Uni zwischen drei Entscheidungen hin- und hergerissen ist. Entweder begleitet er seine Freundin Jenny (Elizabeth Lail) zum Strand, oder seine Familie zum Abendessen, oder er bittet Amy (Natalie Martinez), die er am selben Tag erst kennengelernt hat, um ein Date. Je nach seiner Entscheidung ist Joe zehn Jahre später ein erfolgreicher Musiker und verheiratet mit Amy, ein Krankenpfleger und mit Jenny verheiratet oder er tritt in die Fußstapfen seines Vater und wird zum Polizisten, der mit keiner der beiden Frauen verheiratet ist. Um zwischen den alternativen Timelines zu unterscheiden verwendete die Serie unterschiedliche Farbpaletten (grün für die Krankenpfleger-Timeline, blau für die Polizisten-Timeline und orange für die Musiker-Timeline).
Ob, wann und wo "Ordinary Joe" trotz der schnellen Absetzung nach Deutschland kommen wird, steht noch nicht fest. Den Trailer zur kurzlebigen Serie findet Ihr unten.
https://youtu.be/7C–0ZvGEww