Isabelle Fuhrman in Orphan: First Kill © 2022 Paramount Pictures/Studiocanal Germany
Quellen: Variety, Bloody Disgusting
Kommendes Wochenende ist Kinofest in Deutschland und mehr als 500 teilnehmende Lichtspielhäuser locken mit dem Traumpreis von 5 Euro pro Ticket – an jedem Platz, für jeden Film, zu jeder Uhrzeit. Doch ausgerechnet an diesem Wochenende starten kaum neue Filme breit in Deutschland. Neben der Wiederaufführung von Spider-Man: No Way Home als eine um elf Minuten längere Fassung ist der einzige größere neue Film, der nicht ausschließlich an ein Familienpublikum gerichtet ist und halbwegs breit anläuft, das Horror-Prequel Orphan: First Kill. Sein Vorgänger war einer der besten böses-Kind-Horrorfilme überhaupt (auch wenn die Hauptfigur genau genommen natürlich kein Kind war) und hatte einen wirklich fantastischen Twist.
Obwohl man nach dem sehr endgültigen Ende des Films meinen könnte, dass Orphan wirklich keinen Nachfolger braucht, erst Recht nicht 13 Jahre später, ist Orphan: First Kill ein überraschend spaßiges Prequel, das gekonnt mit Erwartungen und Sympathien spielt und mit einem ganz eigenen Twist aufwartet, den die meisten nicht kommen sehen werden. Trotz Kameratricks und (offensichtlicher) Körper-Doubles kann der Film keineswegs glaubhaft machen, dass Isabelle Fuhrman immer noch wie ein Kind aussieht, aber das stört bei dem Film, der sich selbst wirklich nicht allzu ernst nimmt, nicht, sondern ist Teil seines Charmes. Er ist nicht so gut wie der erste Film, aber Regisseur William Brent Bell, dessen bisherige Filme ich nicht sonderlich mochte, ist ein wirklich unterhaltsamer zweiter Teil gelungen, der die fünf Euro Eintritt kommendes Wochenende allemal wert ist.
Das Ende von First Kill schließt mehr oder weniger an den Anfang des ersten Orphan-Films an, doch das bedeutet nicht, dass Esthers bzw. Leenas Geschichte damit auserzählt sei. Hauptdarstellerin Fuhrman hat bestätigt, dass der Produzent mit ihr bereits über die Möglichkeit von Orphan 3 gesprochen hat. Diesmal, allerdings, glaubt sie nicht, dass sie es sich leisten können, weitere 13 Jahre zu warten: (aus dem Englischen)
Ich weiß nicht. Ich weiß, dass Produzent Alex Mace mit mir bereits über einen dritten Film gesprochen hat. Und wenn das Drehbuch gut ist und die Leute den zweiten Film mögen, warum nicht? Ich würde es gerne machen. Ich denke nicht, dass wir 13 Jahre warten werden, weil es in 13 Jahren nicht mehr möglich sein wird. Wenn man in seinen Zwanzigern ist, kann man immer noch jünger aussehen, indem man auf einen kleinen Hocker steigt oder Kinder einen aus unterschiedlichen Kameraperspektiven als Doubles darstellen. Aber ich würde es lieben, wenn sich die Gelegenheit ergeben sollte. Ich würde nicht nein sagen.
Auch Regisseur William Brent Bell sieht Orphan mindestens als potenzielle Trilogie und glaubt im Gegensatz zu Fuhrman, dass sie die Figur in jedem Alter wieder spielen könnte:
Ich denke, dass ein Franchise drei Filme bedeutet, so kann man vielleicht eine komplette Geschichte erzählen und danach kann man immer noch weitermachen. Ich denke, dass eine Trilogie eine komplette Geschichte erzählen kann und mit dieser Geschichte bekommt man eine andere Seite von Esther zu sehen. Wir wissen immer noch nicht viel über ihre früheren Jahre… Deshalb gibt es noch einiges zu erzählen für mich und für andere. Wir haben mit Gedanken herumgespielt und über viele Ideen geredet, als wir diesen Film gedreht haben, insbesondere mit Isabelle. Wenn uns dieser Film gelingt – und Isabelle liebt den Charakter so sehr – dann könnte sie den Charakter noch ewig spielen, wenn man es will, wenn es in diesem Film funktioniert… Das ist ein komplexer Charakter und ich denke, dass sie in künftigen Geschichten vermutlich wieder kaltherziger werden würde.
Bell hat außerdem erklärt, dass er Orphan 3 trotz Esthers vermeintlichen Todes auch nach dem ersten Film spielen lassen könnte und hat eine ganz einfache Lösung für dieses Hindernis: Er würde den Film einfach damit beginnen, wie Esthers Hand aus dem Teich, in dem sie am Ende von Orphan versinkt, aufsteigen würde.
Hättet Ihr Interesse an weiteren Orphan-Filmen?