Quelle: Netflix
Die Welle des französischen Extremhorrors der 2000er Jahre, die Streifen wie Martyrs, Inside und Frontier(s) hervorgebracht hat, hat hartgesottene Genrefans weltweit begeistert. Der vielleicht zentrale Film aus der Zeit, der die Welle international ins Rollen gebracht hat, war zweifelsohne High Tension, der auch seinen Regisseur Alexandre Aja als neuen Stern am Horrorhimmel etabliert hat. Nach dem Erfolg von High Tension folgte Aja dem Ruf von Hollywood, wo er seinem Ruf mit The Hills Have Eyes, Mirrors und Piranha 3D gerecht wurde und zum König guter Horror-Remakes avancierte. Nach leichten Genre-Abschweifungen mit Horns und Das 9. Leben des Louis Drax lieferte Aja vorletztes Jahr mit Crawl einen knackigen, spannenden Tierhorrorfilm ab, und bewies erneut, dass man sich auf ihn verlassen kann.
Nach vielen US-Erfolgen kehrt Aja dieses Jahr 18 Jahre nach High Tension zum französischsprachigen Film zurück und feiert zugleich sein Netflix-Debüt. Sein neuster Streifen heißt Oxygen und kommt noch minimalistischer daher als die simple Schwimmerin-vs.-Alligatoren-Geschichte in Crawl. In Oxygen spielt Mélanie Laurent (Inglourious Basterds) eine Frau, die ohne jegliche Erinnerungen in einer Kältekapsel aufwacht und ums Überleben kämpfen muss, bevor ihr der Sauerstoff ausgeht. Das erinnert im Prinzip an den Thriller Buried mit Ryan Reynolds. Netflix holte sich die Rechte an dem Film und wird ihn am 12. Mai weltweit veröffentlichen. Den spannenden, aber angenehm spoilerfreien Teaser gibt es unten zu sehen:
Deutscher Teaser
Originalteaser
Als wir letztes Jahr von dem Film berichtet haben, sah das Projekt noch ganz anders aus. Ursprünglich hieß der Streifen O2, Noomi Rapace (Prometheus) war für die Hauptrolle gesetzt, und Aja sollte ihn lediglich produzieren, während Franck Khalfoun (Maniac) als Regisseur angekündigt wurde. Vor Rapace war auch mal Oscargewinnerin Anne Hathaway im Gespräch für die Hauptrolle und es sollte ein englischsprachiger Film werden. Letzten Sommer ersetzte Laurent jedoch Rapace, Aja übernahm die Regie von Khalfoun, und Netflix kaufte die Vertriebsrechte an dem Film, dessen Titel später zu Oxygen geändert wurde. Dass Aja den Film inszeniert hat, macht meine Vorfreude nur noch größer, und obwohl ich Noomi Rapace sehr gerne mag, bin ich auch gespannt, Laurent in einer für sie eher ungewöhnlichen Rolle zu sehen. Schade ist es nur, dass Oxygen nicht im Kino laufen wird, aber andererseits erscheint das Kino aktuell eh wie ein weit entfernter Traum.