Laura Linney und Jason Bateman in "Ozark" © 2020 Netflix
Quelle: Indiewire
Wie schon die inhaltlich ähnlich ausgerichtete Serie "Breaking Bad", hat Netflix' "Ozark" von Staffel zu Staffel an Popularität und Erfolg zugelegt, und der Hype ist mit der Veröffentlichung der dritten Staffel im April – passend zum Corona-Shutdown – regelrecht explodiert. Aktuell ist die Serie für 18 Emmys im Rennen, doppelt so viele wie die zweite Staffel, darunter dreimal in der Drehbuch-, zweimal in der Regie- und dreimal in den Schauspielkategorien sowie natürlich als "Beste Dramaserie".
Doch Netflix wird "Ozark" trotz ihres Erfolgs nicht über das Nötige hinausziehen. Die bestellte vierte Staffel wird die letzte werden. Allerdings wird sie mit 14 Folgen auch die längste sein und in zwei Teilen veröffentlicht werden. Hauptdarsteller Jason Bateman, der auch insgesamt acht Folgen der Serie inszeniert hat, verriet kürzlich in einem Interview mit Indiewire, dass die Dreharbeiten zu Staffel 4 am 9. November in Atlanta, Georgia beginnen werden, natürlich unter Einhaltung strengster Sicherheitsvorkehrungen. Wegen dieser wird Bateman höchstwahrscheinlich auch erstmals nicht selbst Regie führen. Bislang inszenierte er immer die ersten zwei Folgen jeder Season sowie die letzten zwei bei Staffel 1.Grund dafür ist, dass man als Regisseur viel mehr potenziellen Ansteckungsquellen ausgesetzt ist. Sollte er sich anstecken, wäre das für die gesamte Produktion schlimm, wie Bateman erklärte: (aus dem Englischen)
Wie immer, sollte ich die ersten zwei Folgen inszenieren, aber als wir die Protokolle, Richtlinien, all die COVID-Komplikationen durchgegangen sind, dachte der Produzent in mir, dass es einfach verantwortungslos wäre, einen der Schauspieler bei den ersten zwei Folgen Regie führen zu lassen, da unser Bereich sicher bleiben soll. Wenn einer der Schauspieler krank wird, müssen wir alle wochenlang nach Hause gehen. Wenn eins der Crew-Mitglieder krank wird, stelle ich zwar sicher, dass ihr Lohn geschützt ist, während sie in Quarantäne sind, wir können aber einen Ersatz anheuern. Also schien es mir unklug, die ersten zwei Folgen zu inszenieren.
Als Schauspieler sitzt man einfach in seinem Wohnwagen, bis man einen zum Set ruft, dann geht man raus, sagt seine Zeilen auf und geht zurück zum Wohnwagen. Als Regisseur ist man die ganze Zeit da draußen, in der Pre-Production, mit Location Scouts, in Produktions-Meetings, es gibt so viele Möglichkeiten sich anzustecken. Und natürlich wütet das Virus gerade in Atlanta.
Im Klartext: Wenn sich jemand aus dem Haupt-Cast von "Ozark" infiziert, wird die gesamte Besetzung nach Hause und in die Quarantäne geschickt. Wird jedoch der Regisseur oder ein anderes Crew-Mitglied positiv getestet, wird es ausgetauscht und der Dreh geht weiter. Daher möchte Bateman auf jeden Fall die Gefahr der eigenen Ansteckung minimieren, indem er sich diesmal nicht hinter die Kamera stellt, auch wenn ihm diese Entscheidung schwer gefallen ist. Für seine Regie an "Ozark" hat er immerhin bereits einen Emmy gewonnen. Er hält es sich offen, ob er eine der späteren Folgen der Staffel inszenieren wird, befürchtet aber, dass es aus dem gleichen Grund nicht klappen wird.
Wenn der Dreh planmäßig im November anläuft, werden wir zumindest die erste Hälfte von Stafel 4 noch nächstes Jahr zu sehen bekommen. Zwischen der zweiten und der dritten Staffel vergingen rund eineinhalb Jahre.