© 2015 Paramount Pictures
Quelle: Deadline
Die Endlosigkeit vieler Franchises ist ein Fluch und ein Segen zugleich. Die Fans können sich darauf verlassen, dass etwas Vertrautes und Bewährtes weitergeht, doch wenn das Ende einer Reihe nicht absehbar ist, dann hat nichts eine Konsequenz und alle Geschehnisse werden mit der Zeit beliebig.
Nirgendwo trifft das so sehr zu wie im Horrorgenre, denn Horror-Franchises sind in der Regel genau unsterblich, wie die meisten ihrer Monster. Auch wenn es heutzutage manchmal etwas länger dauern kann, bis Leatherface, Jason Voorhess, Michael Myers oder Freddy Krueger die Leinwände wieder heimsuchen, man kann sich sicher sein, dass ihre Filmreihen unausweichlich fortgeführt werden, ob mit Sequels, Prequels oder Reboots.
Auch modernere Horrorreihen sind davon nicht ausgenommen. Jedes Mal, wenn ein Film als das "finale Kapitel" eines Genre-Franchises angekündigt wird, sollte man dem mit gesunder Skepsis begegnen. So beispielsweise Saw 3D – Vollendung. Immerhin vergingen danach ganze sieben Jahre bis zu einem neuen Saw-Film. So lange wird es bei Paranormal Activity nicht dauern. Nachdem 2015 mit Paranormal Activity: The Ghost Dimension der vermeintliche letzte Teil der Reihe erschienen ist, der alle Fragen der Mythologie beantworten und das Franchise abschließen sollte, wurde jetzt ein neuer Teil angekündigt. Paramount-CEO Jim Gianopulos hat bei der CineEurope in Barcelona angekündigt, dass Paranormal Activity 7 in Zusammenarbeit mit dem ultraerfolgreichen Horror-Produzenten Jason Blum und seiner Firma Blumhouse entstehen wird.
Aktuell gibt es noch keine Details zu dem Film. Dass er aber kommt, sollte niemanden wirklich wundern. Paranormal Activity ist eins der profitabelsten Franchises aller Zeiten. Nicht der umsatzstärksten, wohlgemerkt, sondern der profitabelsten, im Sinne von Investition vs. Ertrag. Der erste Film, den ursprünglich niemand auf dem Schirm hatte und der zunächst sogar ein Remake bekommen sollte, bevor irgendjemand ahnte, wie erfolgreich er werden würde, spielte 2009 mehr als $190 Mio weltweit ein, bei einem mickrigen Budget von $15000. Ja, Ihr habt es richtig gelesen. Paranormal Activity kostete weniger als die Hälfte von Blair Witch Project, der zehn Jahre zuvor erschienen ist.
Natürlich wurden die Fortsetzungen zunehmend teurer, doch keiner der ersten fünf Filme kostete mehr als $5 Mio (ohne Marketingausgaben). Am Höhepunkt des Franchise-Erfolgs spielte Paranormal Activity 3 weltweit knapp $207 Mio ein. Nach dem dritten Film stellten sich schon deutliche Ermüdungserscheinungen ein, doch sogar das halbgare Finale, das mit wenig Hype in die Kinos kam und die bizarre Idee hatte, 3D mit Found Footage zu mischen, spielte weltweit immer noch $79 Mio ein und kostete nur $10 Mio. Zusammengenommen kosteten die sechs Filme knapp $28 Mio und nahmen weltweit etwa $900 Mio ein. Braucht Ihr noch einen Grund, weshalb jetzt Paranormal Activity 7 kommt?
Unklar ist, ob der neue Film das gleiche Konzept nehmen und die Geschichte rebooten wird, oder ob die Original-Mythologie weiter ausgebaut wird. Diese begann immerhin ziemlich vielversprechend in den ersten drei Filmen, bevor sie durch Zeitsprünge und Charakterwechsel immer konfuser und unübersichtlicher wurde.