Jessica Tyler Brown und Chloe Csengery in "Paranormal Activity: Ghost Dimension" (2015) © Paramount Pictures
Quelle: Dread Central
Wie Ihr vielleicht wisst, werden in den nächsten zwei Jahren die beiden erfolgreichsten Horror-Franchises im Kino wiederbelebt, die ihren Ursprung in den 2000ern hatten und zwischen 2004 und 2017 zusammengerechnet 14 Filme herausgebracht haben, viele davon im Jahresrhythmus. Genrefans wissen natürlich, dass die Rede von Saw und Paranormal Activity ist, die sich über einen kurzen Zeitraum sogar direkten Konkurrenzkampf an den Kinokassen geliefert haben, den Paranormal Activity für sich entschieden hat.
Das nächste Saw-Kapitel, erdacht und produziert von Chris Rock, der auch die Hauptrolle spielt, sollte bereits vergangenen Mai starten, wurde aber wegen Corona um ein ganzes Jahr nach hinten verschoben. Auch der neue Paranormal-Activity-Film, der im Sommer 2019 erstmals angekündigt wurde, wurde von März 2021 bis zum 3.03.2022 verschoben. Je größer der Abstand zum 2015 veröffentlichten vorläufigen Franchise-Finale Ghost Dimension ist, desto besser, denn man muss den Fans auch die Gelegenheit geben, die Reihe wirklich zu vermissen. Wie bei Saw, führte die jährliche Veröffentlichungspolitik von Paranormal Activity zunächst zu steigenden Erfolgen, weil man den Hype aufrechterhalten konnte, danach aber auch zum Overkill und Überdrüssigkeit der Zuschauer.
Paranormal Activity 7 wird wieder von Jason Blum und seiner Low-Budget-Horrorschmiede Blumhouse produziert. Eine weitere Parallele zum nächsten Saw-Film ist, dass an dem neuen Film wieder jemand beteiligt sein wird, der ausgiebige Erfahrungen mit dem Franchise hat. Saw: Spiral wurde von Darren Lynn Bousman inszeniert, der zuvor den zweiten, dritten und vierten Saw gedreht hatte. Paranormal Activity 7 wird von Christopher Landon geschrieben, der als Co-Autor am zweiten und als alleiniger Autor am dritten, vierten und fünften Film der Originalreihe gearbeitet hat. Bei Paranormal Activity: Die Gezeichneten übernahm er sogar die Regie. Nur den ersten und den letzten Film hat er nicht geschrieben. In einem Interview zu seinem neuen, extrem unterhaltsam aussehenden Blumhouse-Film Freaky hat Landon nicht nur bestätigt, dass er den neuen Paranormal Activity schreibt, sondern auch verraten, dass es ein Reboot sein wird und dass der Regisseur bereits feststeht: (aus dem Englischen)
Ich schreibe den neuen Paranormal Activity. Wir rebooten das Franchise. Ich bin sehr begeistert vom Regisseur, aber ich darf nicht sagen, wer es ist, weil sie mich nicht lassen. Er ist ein echter Fang. Er ist großartig. Ich denke, die Leute werden wirklich überrascht sein, wohin wir mit dem Ding gehen werden.
Landons Aussage lässt darauf schließen, dass es zumindest kein absoluter No-Name-Erstlingsregisseur ist, sondern vielleicht jemand, der zumindest in Genrekreisen bekannt ist. Dass die Reihe rebootet wird, finde ich völlig in Ordnung, denn die ganze Paranormal-Activity-Mythologie wurde mit den letzten Filmen undurchsichtig und konfus. Es ist besser, sich davon zu lösen und mit einem unbeschriebenen Blatt anzufangen. Das versucht Saw: Spiral zum Teil auch, indem er zwar in der bisherigen Kontinuität der Reihe spielt, aber dennoch einen neuen Ansatz wählt.
Die Frage ist nur, ob in den Zeiten des überaus erfolgreichen Conjuring-Kinouniversums das Interesse am "Found Footage"-Horror à la Paranormal Activity überhaupt noch besteht. Das werden wir übernächstes Jahr herausfinden. Da diese Filme aber in aller Regel sehr günstig zu produzieren sind, können Blumhouse und Paramount eigentlich nur gewinnen.