Cillian Murphy in "Peaky Blinders" © 2022 BBC
Quelle: The Mirror
Der irische Schauspieler Cillian Murphy ist mir, wie vielen anderen Filmfans auch, erstmals in Danny Boyles Horrorfilm 28 Days Later aufgefallen. Wenige Jahre später besetzte Christopher Nolan ihn als Antagonisten Jonathan Crane alias Scarecrow in Batman Begins. Es war der Beginn einer wundervollen Zusammenarbeit, die sich über Gast- und Nebenrollen in The Dark Knight, Inception, The Dark Knight Rises und Dunkirk erstreckte und in Oppenheimer gipfelte, in dem Murphy die Performance seines Lebens abliefert, die ihm nicht nur seine erste Oscarnominierung, sondern auch einen Platz in der ersten Hollywood-Liga sichern dürfte.
Viele durchschnittliche KinogängerInnen haben Murphy vielleicht erst mit Oppenheimer richtig wahrgenommen, doch noch vor dem Epos über den "Vater der Atombombe" hatte Murphy bereits eine große treue Fangemeinde dank der historischen Gangsterserie "Peaky Blinders". In dieser verkörpert Murphy seit 2013 Thomas Shelby, den kriegstraumatisierten Anführer einer Gang aus Birmingham der 1920er und 1930er Jahre. Die Serie war auf Anhieb ein Erfolg, doch ähnlich wie einst bei "Breaking Bad", explodierte die Popularität der Serie regelrecht ab der fünften Staffel, auch weil sie vom kleineren Sender BBC Two zum größeren BBC One wechselte. Viele namhafte britische Darsteller wie Sam Neill (Jurassic Park), Anya Taylor-Joy (The Northman), Aidan Gillen ("Game of Thrones"), Tom Hardy (Inception), Adrien Brody (Der Pianist) und Paddy Considine ("House of the Dragon") haben zwischenzeitlich in der Serie mitgespielt.
Trotz des anhaltenden Erfolgs kündigte Serienschöpfer Steven Knight das Ende von der Serie nach der sechsten Staffel an, die letztes Jahr bei BBC lief. Es sollte jedoch nicht das Ende der Geschichte von Tommy und seiner Familie werden, denn noch bevor die sechste Season ausgestrahlt wurde, wurde ein "Peaky Blinders"-Film angekündigt, der die Geschichte nahtlos fortsetzen sollte.
Auch dieser wird jedoch nicht das Ende sein. Bei der Verleihung der Television and Radio Industries Club Awards, bei denen Knight den Preis für "Peaky Blinders" als "Beste Dramaserie" entgegennahm, deutete er an, dass es bereits Pläne für die Zukunft nach dem Film gebe: (aus dem Englischen)
Wir hätten uns nie erträumt, wie gut diese Serie über Gangster aus Birmingham der 20er und 30er ankommen würde. Manche Dinge haben einfach Schwung und Glück und bleiben haften und alle, die daran arbeiten, spüren das. Was kommt als nächstes? Das wird noch bekanntgegeben. Aber es wird nicht das Ende sein.
Die Dreharbeiten zum "Peaky Blinders"-Film hätten eigentlich schon im Frühjahr oder Sommer beginnen sollen, sind jedoch noch nicht angelaufen. Deshalb ist es noch unklar, wann der Film erscheinen wird. Es steht auch nicht fest, ob er in die Kinos kommen wird, bei BBC ausgestrahlt werden wird oder bei einem Streamer landet wie die Filmfortsetzung von "Luther". Vor einigen Jahren erklärte Knight seinen Wunsch, mit der Geschichte von "Peaky Blinders" die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen abzudecken. Die erste Staffel begann im Jahr 1919, die sechste spielte bereits 1933. Wenn der Film wieder einige Jahre in die Zukunft springt, bleiben gar nicht mehr so viele Jahre übrig.