Helen McCrory in "Peaky Blinders" © 2019 BBC
Quelle: Bloomberg
Mit der Hauptrolle in Danny Boyle Horrorfilm 28 Days Later feierte der irische Schauspieler Cillian Murphy vor über 20 Jahren seinen Durchbruch. Kurze Zeit später hat er sich für die Titelrolle in Christopher Nolans Batman Begins beworben. Christian Bale bekam den Zuschlag, dennoch hat Murphy einen so guten Eindruck bei Nolan hinterlassen, dass er ihn stattdessen in der Schurkenrolle als Dr. Jonathan Crane alias Scarecrow besetzt hat. Es war der Anfang einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen dem Schauspieler und dem Regisseur, die sich in beiden Dark-Knight-Filmen, Inception und Dunkirk fortsetzte und mit der Hauptrolle in Nolans Oppenheimer dieses Jahr gipfelte. Spätestens mit der Rolle des legendären Physikers und Vaters der Atombombe ist Murphy zum Superstar aufgestiegen und wird nächstes Jahr voraussichtlich seine erste Oscarnominierung erhalten.
Legionen treuer Anhänger hat Murphy jedoch schon seit Jahren dank seiner Serienrolle als Thomas Shelby in "Peaky Blinders". Seit 2013 verkörpert der den Anführer der titelgebenden Gang aus Birmingham in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Seit ihrem Debüt ist die Popularität der Serie von Steven Knight, die bereits namhafte Darsteller wie Tom Hardy, Anya Taylor-Joy, Adrien Brody, Sam Neill, Paddy Considine und Sam Claflin anlockte, regelrecht explodiert. Nach der sechsten Staffel kündigte Knight an, dass als Abschluss statt einer weiteren Staffel ein Kinofilm kommen würde. Eigentlich sollte dieser bereits 2024 anlaufen, da sich die Dreharbeiten jedoch verzögert haben, wird der Film frühestens nächstes Jahr gedreht.
Knight hat jedoch auch angedeutet, dass der Film auch nicht das Ende der Welt von "Peaky Blinders" sein wird und aufregende Pläne für die Zukunft geschmiedet werden würden. Ein Artikel des Finanzmagazins Bloomberg hat jetzt enthüllt, wie diese Pläne voraussichtlich aussehen. Laut dem Bericht entwickelt nicht der bisherige "Peaky Blinders"-Sender BBC, sondern die Streaming-Plattform Netflix, die schon länger die internationalen Streaming-Rechte an der Serie hat, zwei "Peaky Blinders"-Spin-Offs. Eins davon soll in Boston Mitte des 20. Jahrhunderts, einige Jahrzehnte nach der Originalserie spielen und dem Vermächtnis der britischen Gangster in den USA folgen, während die andere sich um Tante Polly, die Matriarchin des Shelby-Clans, drehen würde. Pollys Darstellerin Helen McCrory starb 2021 an Brustkrebs und ihr Charakter wurde zwischen der fünften und der sechsten Staffel von der IRA getötet. Ihre Spin-Off-Serie wäre also ein Prequel, das vermutlich von Pollys jungen Jahren und ihrem Einstieg ins Verbrecherleben handeln würde.
Beide Serien haben noch kein grünes Licht und befinden sich in einem frühen Entwicklungsstadium als Teil von Netflix' Franchise-Strategie, auf etablierten Hits aufzubauen.
Hättet Ihr Interesse an einer Erweiterung des "Peaky Blinders"-Universums?