Quelle: Variety
Stephen-King- und Horrorfans warten schon lange auf die versprochene Zweiteiler-Verfilmung von Kings Romanklassiker "Es". Zwar existiert bereits die Fernseh-Adaption aus dem Jahre 1990, die einer ganzen Generation von Kindern Angst und Schrecken eingejagt hat, doch wenn man ganz ehrlich ist, besitzt sie vor allem nostalgischen Wert und ist nicht sonderlich gut gealtert. Fernsehen von damals war eben nicht wie das Fernsehen von heute. Lediglich in einem Punkt brilliert die TV-Adaption von Tommy Lee Wallace: ihrem Bösewicht. Als Pennywise der Clown sorgte Tim Curry dafür, dass Clownphobie eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen erfasste und bis heute ist mir dank seiner grandios-beängstigenden Performance immer leicht unwohl, wenn ich einen Clown sehe. Seitdem wurden Clowns häufiger als Horrorgestalten in Filmen und Serien eingesetzt (beispielsweise auch in "American Horror Story: Freak Show"), doch Pennywise bleibt der einzig wahre.
So stand Regisseur Cary Fukunaga, der bereits vor Jahren für das Filmprojekt verpflichtet wurde, vor der großen Herausforderung, einen Schauspieler zu finden, der der unheimlichen Rolle gerecht werden würde. Vor einiger Zeit gab Fukunaga selbst zu, dass gerade die Suche nach dem richtigen Pennywise dafür sorgte, dass das Projekt nur langsam in die Gänge kam. Mal wolle schließlich dem ultimativen Monster Leben einhauchen. Nun scheint der Regisseur der ersten "True Detective"-Staffel seine Wahl getroffen zu haben und diese wird sicherlich einige Augenbrauen in die Höhe schellen lassen. In Verhandlungen für die Rolle steht der 22-jährige Brite Will Poulter, am besten bekannt durch die Komödie Wir sind die Millers und das Maze-Runner-Franchise (Bild rechts). Poulter hat bei seinem Vorsprechen Fukunaga angeblich von den Socken gehauen und da ich Fukunaga spätestens seit seiner genialen Arbeit an "True Detective" voll und ganz vertraue, bin ich extrem neugierig, was Poulter da dargeboten hat.
Ich bin dennoch ziemlich überrascht, wie jung der Darsteller von Pennywise ist. Tim Curry war 44, als er die Rolle annahm und Poulter sieht noch wie ein Teenager aus. Laut dem Branchenblatt Variety waren ursprünglich einige ältere Charakterdarsteller im Gespräch wie Mark Rylance (The Gunman) und Ben Mendelsohn ("Bloodline"), doch man entschied sich für einen anderen Ansatz. Besonders auf Mendelsohns Interpretation der Rolle wäre ich durchaus neugierig gewesen. Spätestens seit Heath Ledgers Besetzung als Joker weiß ich es jedoch besser, als mir zu früh ein Urteil zu bilden. Poulter wird es jedenfalls nicht leicht haben, in die Fußstapfen von Curry zu treten und die Horror-Community zu überzeugen. Ich hoffe es gelingt ihm, denn ich wünsche mir wirklich eine gute, epische Adaption von "Es".
Der Roman handelt von einem bösartigen Wesen in einer Kleinstadt in Maine, das Kinder tötet und dabei meist die Gestalt eines Clowns annimmt. Eine Gruppe von Kindern stellt sich dem Monster und bekämpft es. Als es besiegt wird, schließen sie einen Pakt, in die Stadt zurückzukehren und sich dem Monster zu stellen, falls es je wieder auftaucht. 28 Jahre später ist es dann so weit…
Da "Es" zu den umfangreichsten Werken von King gehört (er schrieb mehrere Jahre lang an dem Roman), ist es nur passend, dass es in zwei Teilen adaptiert wird. Der aktuelle Plan sieht es vor, dass der erste Film den Kampf der Kinder gegen das Es zeigt und der zweite dann in der Gegenwart den Erwachsenen folgt. Noch dieses Jahr sollen die Dreharbeiten zum Film beginnen und da die absolute Schlüsselrolle besetzt zu sein scheint, sollte dem nichts mehr im Wege stehen. Sollte der Film so gelingen, wie ich es mir erhoffe, wird es Fukunagas endgültiger Durchbruch im Kino sein.
Zum Abschied habe ich noch ein Video mit den besten Pennywise-Szenen aus der Miniserie für Euch. Falls Ihr also Lust auf Gänsehaut, Albträume und möglicherweise eine schlaflose Nacht habt, schaut rein und denkt daran – sie fliegen, sie alle fliegen!
https://youtu.be/ZuLkQMQBZA4