Späte Sequels sind der letzte Schrei in Hollywood. Studios kramen alte Hits aus der Mottenkiste hervor und drehen viele Jahre oder sogar Jahrzehnte später Fortsetzungen mit der Originalbesetzung. Allein in den letzten vier Jahren haben wir Top Gun: Maverick, Bill & Ted retten das Universum, Bad Boys for Life, Hocus Pocus 2 und Verwünscht nochmal bekommen. Der Appetit auf Nostalgie ist groß und die meisten dieser Filme waren so erfolgreich, dass weitere Fortsetzungen in Arbeit sind bzw. schon sehr bald kommen, wie Bad Boys Ride or Die. Mit Beverly Hills Cop: Axel F wird dieses Jahr ein weiteres Kult-Franchise nach 30 Jahren fortgesetzt und nächstes Jahr bringt Danny Boyle 28 Years Later 18 Jahre nach 28 Weeks Later in die Kinos.
Viele weitere dieser spät nachgereichten Legacy Sequels stagnieren seit Jahren in Hollywoods Entwicklungshölle, darunter Natürlich blond 3, Lethal Weapon 5, Das Vermächtnis der Tempelritter 3 und Rush Hour 4. Seit etlichen Jahren gibt es in regelmäßigen Abständen Updates zu diesen Filmen, ohne dass sie sich tatsächlich materialisieren.
Auch Plötzlich Prinzessin 3, die Fortsetzung der märchenhaften Disney-Familienfilme, mit denen Oscargewinnerin Anne Hathaway im zarten Alter von 19 ihren Durchbruch feierte, befindet sich seit fast zehn Jahren in Entwicklung. In der Verfilmung von Meg Cabots Jugendroman verkörperte Hathaway 2001 die US-amerikanische Teenagerin Mia, die eines Tages herausfindet, dass sie die rechtmäßige Thronfolgerin des fiktiven europäischen Königreichs Genovien ist. Newcomerin Hathaway setzte sich beim Casting gegen bekanntere Mitbewerberinnen wie Claire Danes, Kirsten Dunst, Liv Tyler, Drew Barrymore, Brittany Murphy, Kate Hudson, Katie Holmes, Jessica Biel und Sarah Michelle Gellar durch und der Film wurde zu einem weltweiten Hit mit $165 Mio Einspiel bei einem Bruchteil der Kosten. Drei Jahre später kehrte sie im Sequel Plötzlich Prinzessin 2 zurück, in dem der junge Chris Pine (Star Trek) seine erste größere Rolle als Mias Love Interest spielte.
Den Übergang zu erwachsenen, anspruchsvollen Rollen ist Hathaway danach mit Der Teufel trägt Prada und Brokeback Mountain mühelos gelungen und wenige Jahre später ergatterte sie für Rachels Hochzeit ihre erste Oscarnominierung. Hits wie Interstellar, The Dark Knight Rises und Les Misérables folgten und etablierten Hathaway als Superstar. Dennoch zeigte sie immer wieder Interesse, zu ihren Anfängen zurückzukehren und 2016 kündigte Originalregisseur Garry Marshall einen dritten Film an. Leider starb er nur wenige Monate später und die Fortsetzung wurde auf Eis gelegt. Ende 2022 wurde das Projekt jedoch wiederbelebt, als Disney TV-Autorin Aadrita Mukerji ("Reacher", "Supergirl") für das Drehbuch von Plötzlich Prinzessin 3 verpflichtet hat. Dass das Sequel 20 Jahre nach dem letzten Teil weiterhin in Arbeit sei, hat Hathaway kürzlich im Interview mit dem V Magazine bestätigt, auch wenn sie keine weiteren Details verraten konnte: (aus dem Englischen)
Es sieht gut aus. Das ist alles, was ich sagen kann. Es gibt nichts, was man verkünden kann. Aber es sieht gut aus.
Hathaways Aussage steht im Kontrast zu der ihrer Film-Großmutter Julie Andrews. Die 88-jährige Andrews hat erst im März Zweifel daran geäußert, dass der dritte Film noch kommen würde bzw. ob er überhaupt nötig sei:
Es gab Gespräche darüber, aber nichts wurde verwirklicht. Und ich könnte daneben liegen, aber ich denke, dass er auf Eis gelegt wurde. Ich bin nicht sicher. Ich bin sicher, es wird eine andere Version eines Tages geben. […]
Es ist viel Zeit seit den ersten zwei Plötzlich-Prinzessin-Filmen vergangen und ich bin nicht sicher, aber manchmal sollte man es gut sein lassen. Ich mag es nicht, wenn etwas immer weiter und weiter und weiter gemolken wird, bis es ausgelutscht ist.
Nichtsdestotrotz würde sie mitmachen, falls Plötzlich Prinzessin 3 doch noch kommen sollte:
Ich wäre sehr glücklich, wenn wir noch einen machen würden. Aber ich gehe nicht davon aus.
Findet Ihr, dass die Welt Plötzlich Prinzessin 3 braucht?
Quellen: V Magazine, Today
