Quelle: Netflix
Man kann sich nichts vormachen: Unsere französischen Nachbarn sind nicht nur deutlich kinobegeisterter als die Deutschen, ihre Filmindustrie ist auch erheblich vielfältiger und kreativer als unsere. Gerade im Genrekino ist Frankreich uns meilenweit voraus, liefern sie doch regelmäßig wirklich gelungene Beiträge aus dem Horror-, Action- und Thrillergenre ab.
Ein solches Beispiel war vor neun Jahren der schnörkellose, knackige Actionthriller Point Blank – Aus kurzer Distanz, in dem die schwangere Ehefrau (Elena Anaya) eines Krankenpflegers (Gilles Lellouche) entführt wird und er gezwungen wird, einen schwerverletzten Kriminellen (Roschdy Zem) aus seinem Krankenhaus zu befreien, wenn er sie je wiedersehen will. Was folgt, ist eine atemlose Verfolgungsjagd, in der sich ein gewöhnlicher Jedermann mit einem abgebrühten Berufskriminellen verbünden muss, um gegen korrupte Polizisten vorzugehen.
Die Prämisse von Point Blank ist sehr simpel, herunterdistilliert auf das Essentielle, und gerade deshalb und dank seinen starken Darstellern funktioniert der Film so gut. Weil der Plot auch universell ist, wurde der Film bereits in Südkorea, in Bollywood und im tamilischen Kino neu verfilmt. Jetzt sind auch die Amis dran. Mit Anthony Mackie in der Rolle des Krankenpflegers Paul und Frank Grillo als krimineller Abe, mit dem er widerwillig ein Team bilden muss, holte sich das Remake zwei MCU-Stars an Bord, die in The Return of the First Avenger noch Widersacher waren. Produziert wurde das Remake von Netflix und wird dort weltweit am 12. Juli erscheinen. Unten gibt’s den Trailer und das Plakat zur Neuauflage zu sehen:
Während das Remake den Plot des Originals augenscheinlich beibehält, merkt man dem Trailer an, dass der Film mit deutlich mehr Humor versetzt wurde. Das passt zum Regisseur Joe Lynch, der zuvor u. a. Mayhem, Chillerama und Knights of Badassdom drehte und seine Werke gerne mit zum Teil recht bösen Gags versieht.
Das Hauptargument für den neuen Film ist das Duo Mackie und Grillo, das gute Chemie miteinander zu haben scheint. Gerade Frank Grillo ist ein wirklich charismatischer, unterschätzter Darsteller (was jeder Fan der Serie "Kingdom" weiß), der sich in Actionszenen wirklich gut behaupten kann. Daher werde ich trotz meiner Liebe für den Originalfilm ohne Vorurteile an das Remake herangehen und ihm eine Chance geben, wenn er nächsten Monat von Netflix veröffentlicht werden wird.