Manchen Schauspielerinnen und Schauspielern reicht es, ihr Leben lang nur vor der Kamera zu stehen. Viele zieht es jedoch früher oder später auch dahinter. Sie gründen ihre eigenen Produktionsfirmen, um mehr Einfluss auf ihre eigenen Projekte zu haben, manche schreiben Drehbücher und oder setzen sich selbst in den Regiestuhl. Einige von ihnen werden als Filmemacher sogar erfolgreicher als in ihrer Schauspielkarriere, wie beispielsweise Ben Affleck (Argo), Greta Gerwig (Barbie) und Clint Eastwood, der als Regisseur bereits zwei Oscars einheimsen konnte.
Den Wechsel auf die andere Seite der Kamera wagte letztes Jahr auch Chris Pine, den Filmfans u. a. aus den neuen Star-Trek-Filmen als Captain Kirk, als Wonder Womans Love Interest Steve Trevor oder aus dem letztjährigen Fantasyspaß Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben kennen. Doch leider bewies der Schauspieler mit seinem Regiedebüt Poolman, dessen Drehbuch er mitgeschrieben hat, kein gutes Händchen: Bei der Weltpremiere des Films beim Toronto International Film Festival wurde die Kiffer-Krimikomödie in der Kritik gnadenlos zerrissen und manche Zuschauer haben die Vorführung sogar vorzeitig verlassen.
Nächsten Monat bekommt Poolman die Chance, ein größeres Publikum im Kino zu überzeugen. Der gleiche Verleih Vertical Entertainment wird den Film am 10. Mai in ausgewählten Kinos in den USA veröffentlichen. Der deutsche Starttermin steht noch nicht fest.
In Poolman spielt Pine Darren Barrenman, einen Tagträumer, Kiffer und Möchtegern-Philosophen, der als Poolreiniger in Los Angeles arbeitet, ziellos durchs Leben treibt und sich gelegentlich (aber vergeblich) dafür einsetzt, seine Heimatstadt zu einem besseren Ort zu machen. Als eine Femme Fatale ihn damit beauftragt, die Wahrheit hinter einem zwielichtigen Deal herauszufinden, rekrutiert Darren seine Freunde, um einen korrupten Politiker und einen gierigen Bauunternehmer zur Strecke zu bringen. Bei seinen Nachforschungen stolpert er über eine gefährliche Verschwörung und deckt eine versteckte Wahrheit über seine geliebte Stadt und über sich selbst auf.
Für seinen Erstlingsfilm hat Pine eine wirklich namhafte Besetzung an seiner Seite versammelt, darunter Danny DeVito (L.A. Confidential), DeWanda Wise (Jurassic World – Ein neues Zeitalter), Annette Bening (Nyad), Jennifer Jason Leigh (The Hateful 8), Clancy Brown (Highlander), Ray Wise ("Twin Peaks") und John Ortiz (Silver Linings). Wonder-Woman-Regisseurin Patty Jenkins half als Produzentin dabei, den Film auf die Beine zu stellen.
Beschrieben wird Poolman als Comedyversion von Roman Polanskis Noir-Klassiker Chinatown, wobei der Trailer mich auch ein wenig an Under the Silver Lake und Kiss Kiss Bang Bang erinnert. Auch wenn die bisherigen Reaktionen beinahe durchweg negativ sind, werde ich dem Film vermutlich bei Gelegenheit dennoch eine Chance geben, allein schon weil ich Pine sehr sympathisch finde und eine Schwäche für lässige Kifferkomödien habe.
Hier noch der offizielle Trailer und das Filmplakat: