Manche Serien haben ein wirklich tolles Konzept, das jedoch innerhalb von einer oder maximal zwei Staffeln schon ausgereizt ist und dann an sein natürliches Ende kommt. Solange die Quoten jedoch stimmen, wird die Serie aber weiter verlängert und eine gute Idee wird über jede Glaubwürdigkeit oder Notwendigkeit hinaus gestreckt, bis man die ursprüngliche Serie kaum noch wiedererkennt. Weil Ihr die Überschrift des Artikels natürlich gelesen habt, wisst Ihr schon, auf welche Serie ich hinaus will, aber auch sonst wäre vermutlich vielen bei dieser Beschreibung "Prison Break" in den Sinn gekommen. Die Serie über einen hochintelligenten Statiker (Wentworth Miller), der seinen unschuldig wegen Mordes zu Tode verurteilten Bruders (Dominic Purcell) aus dem Gefängnis befreien will. Dafür lässt er sich die Baupläne des Hochsicherheitsgefängnisses auf den Körper tätowieren und begeht halbherzig einen Banküberfall, um ins selbe Gefängnis gesteckt zu werden, in dem sein Bruder auf seine Hinrichtung wartet.
Die erste "Prison Break"-Staffel endet mit dem erfolgreichen Gefängnisausbruch, womit die Serie im Prinzip das Versprechen ihres Titels erfüllt. Die zweite Staffel ist jedoch auch noch sehenswert, vor allem wegen des neuen Charakters von William Fichtner, der sich als verbissener FBI-Agent Mahone an die Fersen der Brüder heftet. Spätestens mit der zweiten Staffel verschießt die Serie ihr gesamtes Pulver. Dennoch wurden drei weitere zum Teil haarsträubende Staffeln produziert, in denen zwei Hauptcharaktere augenscheinlich sterben, nur ob doch noch von den Toten zurückzukehren.
Nach dem Revival der Serie 2017 wurden immer wieder Gespräche über eine weitere Staffel geführt. Doch spätestens als der privat homosexuelle Hauptdarsteller Wentworth Miller erklärt hat, dass er künftig keine Hetero-Rollen mehr spielen würde und eine Rückkehr zu "Prison Break" für ihn demnach ausgeschlossen sei, war eine direkte Fortführung vom Tisch. Doch Disney (denen die Serienrechte nach dem Kauf von Fox inzwischen gehören) wäre nicht Disney, wenn das Studio nicht versuchen würde, eine einst erfolgreiche Marke wiederzubeleben. Letztes Jahr wurde bekannt, dass Hulu ein "Prison Break"-Reboot entwickelt, wobei nicht dieselbe Geschichte mit neuen Darstellern von vorne erzählt werden soll, sondern andere Charaktere im Universum der Originalserie einen weiteren Gefängnisausbruch vorbereiten. Das lässt die Tür für potenzielle Gastauftritte alter Bekannter offen.
"Mayans M.C."-Schöpfer und -Showrunner Elgin James schreibt und produziert die neue Serie, die jetzt erste Darsteller verpflichtet hat. Die bekannteste von ihnen ist sicherlich Emily Browning (Sucker Punch, "American Gods"). Sie spielt Cassidy Collins, eine ehemalige Soldatin, die als Gefängniswärterin einen Job an einem der tödlichsten Gefängnisse der USA übernimmt. Lukas Gage aus "The White Lotus" und Smile 2 wurde als Jackson besetzt, ein Politiker aus einer wohlhabenden Familie, der für den Kongress kandidiert. "The Winchesters"-Darsteller Drake Rodger wird Tommy verkörpern, der schon seit zehn Jahren im Gefängnis einsitzt, in dem Cassidy arbeitet.
Hulu hat erst einmal nur einen Pilotfilm zur neuen "Prison Break"-Serie bestellt. Erst nach seiner Produktion wird entschieden, ob das Reboot wirklich in Serie gehen wird. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten.
Quelle: Deadline
