Quentin Tarantino am Set von "The Hateful 8" (2015) © The Weinstein Company
Quellen: Variety, Vanity Fair
Während die Vorstellung eines R-rated Star-Trek-Films von Quentin Tarantino für mich weiterhin so bizarr bleibt, dass ich an das Projekt erst glaube, wenn die Dreharbeiten wirklich beginnen, nimmt Quentin Tarantinos nächster Film klare Form an. Nachdem sich Tarantino von der The Weinstein Company, die seine letzten Filme produzierten, im Zuge des Harvey-Weinstein-Skandals (Weinstein produzierte alle seine Filme seit Pup Fiction) trennte, entbrannte ein Kampf zwischen allen großen Studios (mit der Ausnahme Disneys) um die Produktionsrechte an Tarantinos neuntem und angeblich vorletztem Film, bevor er seinen Beruf laut eigener Aussage an den Nagel hängt.
Sony Pictures, die schon Tarantinos erfolgreichsten Film Django Unchained mitfinanziert und international vertrieben haben, gingen als Sieger aus diesem Konkurrenzkampf hervor. Das Studio gewährte Tarantino nahezu grenzenlose künstlerische Freiheit, das Sagen über die finale Schnittfassung und ein Budget in Höhe von $95 Mio, was den Film zu seinem zweitteuersten (nach Django, der $100 Mio kostete), machen wird. Um seine Kosten wieder einzunehmen, wird der Film weltweit mindestens $375 Mio einspielen müssen. Allerdings bekam Tarantino wohl nicht alles zugesprochen, was er bei den Verhandlungen verlangt hat. Eine Umsatzbeteiligung in Höhe von 25% und die Rückerlangung der Rechte an dem Film nach 10 oder 20 Jahren wurden ihm angeblich verwehrt.
Inzwischen hat der noch unbetitelte Film auch einen Starttermin und dieser wurde ganz bewusst gewählt. Der aktuell lediglich als #9 bekannte Film wird am 9.08.2019 in die nordamerikanischen Kinos kommen. Das wird der 50. Jahrestag des Mordes an Sharon Tate und vier weiteren durch die Anhänger von Charles Manson sein. Obwohl Tarantinos Film nicht primär von Charles Manson und den Tate-LaBianca-Morden handeln soll, werden diese darin auf jeden Fall eine Rolle spielen. Tarantino fasste auch schon Jennifer Lawrence oder Margot Robbie als Besetzung von Sharon Tate ins Visier.
In die deutschen Kinos wird der 9. Tarantino-Film einen Tag früher, am 8.08.2019, kommen.
Vanity Fair hat kürzlich exklusiv erste Details zum Plot des Films enthüllt und berief sich dabei auf eine Person, die das Drehbuch gelesen haben soll (was ein recht kleiner, auserwählter Kreis sein dürfte). So wird der Film in Los Angeles im Sommer von 1969 spielen und von einem Seriendarsteller handeln, der in einer erfolgreichen TV-Serie mitgespielt hat und nun nach einem Durchbruch ins Filmgeschäft sucht. Das gleiche Ziel hat auch sein Sidekick und Stunt Double. Die Morde an Sharon Tate und vier anderen Menschen durch Charles Mansons Gefolgschaft dienen im Film als Hintergrund der Hauptgeschichte.
Neben Brad Pitt und Leonardo DiCaprio, die mit Tarantino bereits bei Inglourious Basterds bzw. Django Unchained zusammengearbeitet haben, hat Tarantino angeblich auch mit Tom Cruise über eine Rolle in dem Film gesprochen. Das wäre auf jeden Fall eine sehr interessante Abwechslung in der Karriere von Cruise. Auch Samuel L. Jackson soll für eine Rolle im Film im Gespräch sein. Doch all das sind aktuell nur Gerüchte, denn Tarantino hält alle Details zum Projekt unter Verschluss.
Egal worum es genau gehen wird oder wer mitspielen wird, wird der Film weit oben auf meiner Liste der meisterwarteten Filme 2019 sein. Tarantino hat mich nur selten enttäuscht und seine letzten drei Filme schafften es alle in meine Jahres-Top-10.