Quentin Tarantino am Set von The Hateful 8 (2015) © Leonine
Quelle: Variety
Obwohl er seit drei Jahren keinen neuen Film mehr gemacht hat, ist Kultregisseur Quentin Tarantino aktuell sehr präsent in den Medien und der Grund dafür ist sein neues Buch "Cinema Speculation", ein Sammelband seiner Essays zum Thema Filme. Während der Promotour des Buches sorgte er bereits bei vielen Filmfans für Empörung, als er die Achtziger neben den Fünfzigern und der Gegenwart als schlechteste Ära für das Kino bezeichnete. Tarantinos eigene Filme, auch wenn sie nicht für jeden Geschmack sind, genießen seit seinem Regiedebüt mit Reservoir Dogs große Anerkennung und haben ihm bereits zahlreiche Preise, darunter zwei Drehbuch-Oscars und die Goldene Palme in Cannes (für Pulp Fiction), eingebracht. Tarantino ist einer der wenigen Filmemacher, die alleine mit ihren Namen Zuschauermassen in die Kinos locken, und feierte inzwischen einige große Mainstream-Erfolge: Drei seiner letzten vier Filme spielten weltweit mehr als $300 Mio ein.
Doch im Gegensatz zu Regiegrößen und seinen Vorbildern wie Martin Scorsese, Francis Ford Coppola oder Steven Spielberg plant Tarantino nicht, bis ins hohe Alter Filme zu drehen. Genau genommen hat er sich ein sehr klares Ziel gesetzt: Nach dem 10. Film ist Schluss! Da er seinen Kill-Bill-Zweiteiler als einen Film betrachtet, wie er ursprünglich auch geplant war, hat er bislang neun Filme inszeniert, zuletzt Once Upon a Time in Hollywood. Dass er mit dem nächsten Film ganz definitiv aufhören will, hat er seitdem mehrfach beteuert und ist davon auch nicht abgerückt. Jedoch wollte er sich bislang noch nicht darauf festlegen, was sein 10. Film werden und wann er kommen wird.
Aktuell begnügt sich Tarantino damit, seinen anderen Leidenschaften nachzugehen. Neben dem besagten Buch über Filme, schrieb er auch schon ein Theaterstück und feierte letztes Jahr mit der Romanadaption von Once Upon a Time in Hollywood sein Debüt als Schriftsteller. Auch im Regiestuhl möchte er bald wieder sitzen, jedoch nicht für einen Film, sondern eine TV-Serie. Bei einem New Yorker Event anlässlich seines neuen Buchs enthüllte Tarantino, dass er plant, nächstes Jahr eine achtteilige Serie selbst zu inszenieren. Er hat nicht verraten, um was für eine Serie es sich dabei handeln wird.
Es wäre nicht Tarantinos erster Ausflug ins Seriengeschäft. Er drehte die vorletzte Folge der ersten "Emergency Room"-Staffel sowie das zweiteilige Finale der fünften "CSI: Vegas"-Staffel. Er war auch im Gespräch für die Regie einiger Episoden des kommenden "Justified"-Revivals nach der Vorlage von Elmore Leonard, dessen Roman "Rum Punch" Tarantino als Jackie Brown adaptierte, jedoch hat das aus zeitlichen Gründen nicht geklappt. Das angekündigte Serienprojekt scheint jedoch von Tarantino selbst zu stammen und nicht lediglich sein kleiner Beitrag zu einer fremden Serie zu sein, was mich natürlich sehr neugierig macht. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten.
